Airberlin kein strategisches Investment mehr für TUI

Der Reisekonzern TUI hat seinen Anteil von rund 4 % an Airberlin seit August 2014 sukzessive reduziert. Im Juli 2015 wurde die letzte Tranche (25.000 Aktien) am Markt platziert, bestätigte TUI-Konzernsprecher Kuzey Alexander Esener gegenüber DMM. Begründung: Deutschlands Luftfahrtunternehmen Nr. 2 sei kein strategisches Investment mehr.

Vor sechs Jahren hate der Reisekonzern 10 % an Airberlin als Gegenleistung dafür bekommen, dass Airberlin 14 Flugzeuge des defizitären Billigfliegers Tuifly übernahm, so ein aktueller Bericht der Wirtschaftswoche. U.a. wollte sich TUI mit dem Deal günstigere Flüge für seine Kunden sichern. Als Airberlin die Flugzeuge dann betrieb, stellten die Manager fest, dass die gemieteten Ex-TUIfly-Jets unterm Strich bei den Betriebskosten sehr viel teurer sind als die sonstige geleaste Flotte. Angeblich zahlt Airberlin jährlich bis zu 100 Mio. Euro drauf, so wiwo.de. Beim Versuch Airberlins, den Vertrag mit TUI aufzukündigen, spielt der Reisekonzern nicht mit. Möglicherweise hat dies seine Ursache darin, dass beim Reisekonzern auch nicht alles rund läuft, wenngleich die TUI-Group für die Monate April bis Juni 2015 im laufenden Geschäftsjahr tolle Zahlen präsentierte. So schlugen z.B. die Auswirkungen des Attentats in Tunesien mit Kosten für Stornierungen und Rückführungen von Gästen in Höhe von rund 10 Mio. Euro zu Buche, wie aus dem Geschäftsbericht der TUI Group für das zweite Quartal 2015 hervorgeht.

Der Umsatz der TUI Group im Berichtszeitraum legte um 6,4 % auf 5,08 Mrd. Euro zu (Vorjahr: 4,78 Mrd. Euro). Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres ergibt sich ein Umsatzanstieg um 6,9 % auf 12,02 Mrd.  Euro (Vorjahreszeitraum: 11,25 Mrd. Euro). Nun konkretisierte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr 2014/15: Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) soll gegenüber dem Vorjahr am oberen Ende des zuvor avisierten Korridors um 12,5 bis 15 % wachsen. Ferner soll das bereinigte Ergebnis in den kommenden drei Jahren um durchschnittlich mindestens 10 % wachsen. Quellen: TUI Group / Wirtschaftswoche / DMM