Airbus landete auf unfertiger Piste

Es ist beileibe nichts Außergewöhnliches, wenn Piloten ihre Maschine nicht auf der vorgeschriebenen Landebahn zu Boden bringen. So einmal mehr geschehen im vietnamesischen Nha Trang am Sonntag, 29. April 2018. Allerdings scheinen da auch Fehler des Flughafenbetreibers vorgelegen zu haben.

Die Piloten eines A321-200 von Vietnam Airlines setzten ihre Maschine am internationalen Flughafen Cam Ranh der Stadt Nha Trang auf der noch im Bau befindlichen Landepiste 20L statt auf der parallelen Runway 20 auf. Der Zwischenfall ereignete sich um 14.53 Uhr, als Flug VN7344 aus Ho-Chi-Minh-Stadt die falsche Landebahn nutzte, so Vietnams Luftbehörde CAAV. An Bord des Airbus waren 203 Passagiere und sieben Crew-Mitglieder. Der US-amerikanische Kapitän, der erst seit drei Monaten bei der Fluggesellschaft arbeitet, legte eine Vollbremsung hin, als er und sein Co bemerkten, dass mit der Piste etwas nicht stimmen konnte. Sie konnten aber nicht verhindern, dass beide Triebwerke Gegenstände einsaugten, die noch auf der unfertigen Betonpiste herumlagen, so dass die Motoren  beschädigt wurden.  

Die Piloten wurden vorläufig vom Dienst suspendiert. Dem Kapitän zufolge war die neue aber noch nicht freigegebene Runway mit den Zahlen “20” markiert und ohne Kreuze. Das würde bedeuten, dass sie sehr wohl für den Flugverkehr freigegeben war. Außerdem waren beide Pisten ohne Start-/Landebahnbefeuerung. Zudem war in den Flugunterlagen nichts von der neuen Landebahn gestanden, wonach die noch im Bau sei. Der Vorfall wird untersucht. Quelle: Aviation Herald/ DMM