Während des Flugs über 3.600 km meldeten die Piloten ein technisches Problem mit dem Hydrauliksystem. U.a. teilte der Kapitän den Fluglotsen mit, er befürchte, dass die Bremsen des Flugzeugs auf der kürzeren Landebahn in Omsk nicht wirksam genug sein würden, den Airbus rechtzeitig zum Stehen zu bringen und beantragte daher eine Umleitung zu einem alternativen Flughafen nahe Nowosibirsk.
Während der etwa 700 km längeren Distanz verbrauchte das Flugzeug mehr Treibstoff als erwartet und die Piloten beschlossen daraufhin, das Flugzeug auf einem Feld zu landen, weil sie befürchteten, dass die mitgeführte enge an Kerosin nicht ausreichen würde, um nach Nowosibirsk zu gelangen.
Das Wunder der Notlandung auf dem Wiesenareal gelang. Alle 159 Passagiere, darunter 23 Kinder, und sechs Besatzungsmitglieder konnten das Flugzeug ohne Zwischenfälle über die Notrutschen verlassen. Fünf Passagiere benötigten medizinische Hilfe, darunter zwei wegen Prellungen, die sie sich während der Evakuierung zugezogen hatten.
Die Passagiere erhielten ihr Gepäck. Mit Bussan wurden sie zum nächsten Bahnhof gebracht. Wo sie dann mit der Bahn nach Omsk weiterreisen konnten. Ural Airlines teilte mit, dass die Passagiere jeweils umgerechnet rund 1.000 US-Dollar Entschädigung erhalten würden.
Ein Sprecher der Fluggesellschaft wies Bedenken zurück, dass westliche Sanktionen die Flugtüchtigkeit des europäischen Airbus A320 beeinträchtigt haben könnten. Das fast 20 Jahre alte Flugzeug wurde als flugsicher bis 2024 zertifiziert und die Fluggesellschaft plant, das Verkehrsflugzeug wieder in Dienst zu stellen. Die Wiederherstellungsarbeiten werden etwa einen Monat dauern.
Die Nachrichtenagentur TASS berichtete, dass ein Strafverfahren zur Untersuchung eines möglichen Verstoßes gegen Flugsicherheitsvorschriften eröffnet wurde. Die Piloten wurden bis zum Abschluss der Ermittlungen suspendiert, doch der Gouverneur der Region Omsk hat bereits erklärt, dass er der Besatzung Tapferkeitsauszeichnungen überreichen möchte. Quelle: TASS / DMM