Airline-Chefs wehren sich gegen drohende Kerosinbesteuerung

Angesichts des dramatische Klimawandels, zu dem auch die Verkehrssparte ihren Teil beiträgt, sind vor allem das Flugzeug und das Automobil schwer in Verruf geraten. In der EU gibt es daher betreffend die Luftfahrt Überlegungen, den Flugzeugtreibstoff zu besteuern, so wie dies bei allen anderen land- und wassergebundenen Verkehrsträgern schon seit jeher gilt. In ihrer Sorge um eine massive steuerliche Belastung machten sich nun die Chefs der vier größten europäischen Airlinegruppen auf nach Brüssel, um die drohende europäische Kerosinsteuer abzuwenden.

Die EU will die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 auf Null senken und überarbeitet dazu ihre Energieabgabegesetze. Neben einer höheren Besteuerung von Benzin und Diesel denken die EU-Parlamentarier auch über eine Abgabe auf Flugzeugtreibstoff nach und stechen damit in  ein Wespennest. Denn Fluggesellschaften zahlen für ihr Kerosin keinen Cent Steuern. Sie fordern stattdessen die Förderung alternativer Treibstoffe und der Entwicklung elektrischer Flugzeuge. Und das ist gut so; denn wenn sich nichts ändert, das Wachstum beim Fliegen weiter anhält, dann lösen die Fluggesellschaften laut Berechnungen der Vereinten Nationen die Energierisen dieser Welt in 30 Jahren als größter einzelner CO2-Produzent ab. Und das wäre verheerend.

Wortführer des Protestes in der Europahauptstadt gegen die geplanten Maßnahmen des „Green Deal-Pakets“ der EU  war Ryanair Group-Chef Michael O'Leary in seiner Funktion als Vorsitzender der Lobbyorganisation „Airlines for Europe (A4E)“. O'Leary und Führungskräfte der Lufthansa, der International Airlines Group IAG und Easyjets machten ihrem Unmut in einem Treffen mit EU-Verkehrskommissarin Adina-Ioana Valean Luft. Nach Ansicht der Airlinechefs würden höhere Abgaben der Umwelt nichts bringen, wohl aber unvergleichlichen wirtschaftlichen Schaden bei den Fluggesellschaften anrichten. O'Leary beschimpfte Brüssel als Träumer uns soll geäußert haben, eine Kerosinbesteuerung sei eine Steuerkralle, entworfen von Fahrradfahrern in den Niederlanden.

Natürlich sehen auch die Airlinechefs die Auswirkungen des Klimawandels und sie wollen ihren Teil dazu beitragen, dass die Luftfahrt sauberer wird. Neben alternativen Kraftstoffen und Antrieben denken sie u.a. seit vielen Jahren an die Neuordnung des europäischen Luftraums zu einem „Single European Sky“, der ein CO2-Einsparpotenzial von bis zu 10 % verspricht. Diese Neuordnung müsse endlich angegangen werden, so die A4E. Zu bedenken gab der Ryanair-Chef ferner, dass eine Kerosinbesteuerung auch den Regionen schade, die vom Tourismus leben. Quelle: EU / A4E / DMM