Airlines lassen diebische Premium-Geschäftsreisende gewähren

Airlines beobachten zunehmend, dass ihnen insbesondere „Premium-Geschäftsreisende“ und -Vielflieger massenhaft teure Ausstattungs-Utensilien aus den Premiumklassen entwenden. „Vom Klauen wie die Raben“ ist die Rede. Dennoch wird niemand wegen der Diebstähle verfolgt, so die Carrier, weil sie fürchten, dann die vielzahlenden Kunden, auf die nun mal Lufthansa & Co. angewiesen sind, zu verlieren.

Wie DMM immer wieder berichtet, statten die Fluggesellschaften ihre Business- und First Class-Abteile mit Kissen, Decken, Geschirr usw. von bekannten Nobelmarken aus. Es geht dabei nicht um die teils auch aufwändigen und kostspieligen Amenity Bags in Business und First, die klar für den Verbrauch durch den Passagier gedacht sind. Alles Andere aber in den Nobel-Kabinen zählt nicht zum „Eigentum“ der Passagiere, auch wenn die i.d.R. sehr teuer gebucht haben.

United Airlines etwa, die jüngst die Polaris-Klasse eingeführt und mit edlen Utensilien der Marke Saks Fifth Avenue ausgestattet hat, spürt einen markanten Anstieg an „Schwindsucht“ bei den Bettwaren, Kissen und Decken. Letztere verschwinden immer öfter im Handgepäck der diebischen Eltern. Der Verlust teurer Utensilien nahm so sehr zu, dass das Kabinenpersonal von United inzwischen angehalten ist, vor der Landung besagte Kissen etc. einzusammeln.  

Auch America, Airlines, und British Airways leiden unter dem Sittenverfall von zumeist Businesstravellern. Als BA 2017 Bettprodukte der Nobelmarke White Co. einführte, verschwanden diese gleich massenhaft. Die Bestände an Decken, Kissen usw., haben so stark abgenommen, dass die Fluggesellschaft viele der teuren Produkte nachkaufen muss. American Airlines, deren Bettenausstattung von Casper stammt, meldet ebenfalls einen hohen Prozentsatz an Teilen, die viel schneller als gedacht neue „Besitzer“ gefunden haben.   

In aller Regel werden die Premium-Passagiere nicht aufgefordert, die entwendeten Waren an Ort und Stelle zu belassen, melden die Fluglinien unisono. Das gilt selbst dann, wenn einer erwischt worden ist. Wenn überhaupt, dann verweisen die Kabinencrews darauf, dass man das kostspielige und hochwertige Bettzeug auch im Online-Shop käuflich erwerben kann. I.d.R. aber wird die Selbstbedienungsmentalität in den Premiumklassen stillschweigend hingenommen. Denn es gilt als noch ärgerlicher, wenn man „Premiumkunden“, die beim Diebstahl ertappt worden sind bzw. von denen man weiß, dass nur sie die Waren mitgenommen haben können, an die Konkurrenz verliert. Quelle: Skift / DMM