Alaska Airlines und ihr schändliches Verhalten

Weil eine Flugbegleiterin das erfolgreiche Ende ihrer Probezeit mit einer Tanzeinlage feierte, wurde sie von Alaska Airlines fristlos entlassen. Der Carrier aus Seattle versteht mutmaßlich überhaupt keinen Spaß, was den anständigen Umgang mit seinem Personal betrifft.

Eine Stewardess feierte in einer Alaska Airlines Boeing das erfolgreiche Ende ihrer Probezeit mit einer Tanzeinlage und postet eine Video auf ihrem Social-Media-Account. Der Clip entstand, als noch keine Passagiere an Bord waren und die Cabincrew auf die Piloten zwei Stunden lang warten musste. Foto: X

Nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat sich Alaska Airlines mit einer unverständlichen Strafaktion gegen eine Stewardess. Die hatte ein Video veröffentlicht, auf dem man sie in ihrer Uniform tanzend im Heckbereich einer B 737 sah. Das Video verbreitete sich rasch und war eigentlich eine Augenweide. Doch das Management von Alaska Airlines wertete die Aktion ganz anders und kündigte der jungen Frau. Nun hat sie eine GoFundMe-Seite eingerichtet.

Nelle Diala war erst seit sechs Monaten bei der in Seattle ansässigen Fluggesellschaft angestellt, als sie im Dezember weltweite Aufmerksamkeit erregte, indem sie einen 15-sekündigen Clip veröffentlichte, in dem sie in einem Flugzeug posiert und tanzt. Nelle trug die unverwechselbare Alaska-Airlines-Uniform, kniehohe Stiefel und eine Yves Saint Laurent-Handtasche bei sich und sorgte mit ihrem Video für große Aufregung bei ihrem Arbeitgeber und eine interne Untersuchung ihrer Social-Media-Beiträge.

Die Flugbegleiterin sagte, sie sei „zu Unrecht“ von Alaska Airlines gefeuert worden, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, sich zu verteidigen. Der absolut harmlose Videoclip entstand während eines Zwischenstopps gegen 06 Uhr morgens, während die Kabinencrew zwei Stunden lang auf die Piloten warten musste und keine Passagiere an Bord waren, erklärt Nelle auf ihrer Fundraising-Seite. Die junge Frau hatte den Clip auf ihrem persönlichen Social-Media-Konto gepostet. Mit der Tanzeinlage wollte die Stewardess den erfolgreichen Ablauf ihrer Probezeit und Ausbildung feiern.

 „Das Video ging über Nacht viral, aber statt Liebe und Unterstützung brachte es unerwartete Aufmerksamkeit.“ Obwohl es für mich eine schlechte Entscheidung war, dachte ich nicht, dass es mich meinen Traumjob kosten würde“, so Diala. 

Ein Sprecher von Alaska Airlines sagte, die Fluggesellschaft äußere sich nicht zu Personalfragen. Fluggesellschaften wie Alaska und Delta Air Lines verbieten Besatzungsmitgliedern generell, in sozialen Medien etwas zu posten, das ein schlechtes Licht auf die Fluggesellschaft werfen oder sich negativ auf das Markenimage auswirken könnte – die Regel gilt unabhängig davon, ob sich das Besatzungsmitglied als Angestellter identifiziert oder nicht.

Die entlassene Stewardess sagt, Alaska Airlines habe ihr vorgeworfen, gegen ihre strengen Social-Media-Richtlinien verstoßen zu haben. „Ich erklärte, dass das Video niemandem oder dem Unternehmen schaden sollte, aber sie wollten nicht zuhören“, sagt Nelle. „Ohne Vorwarnung haben sie mir gekündigt. Keine Diskussion, keine Chance, mich zu verteidigen – und keine Chance für eine gründliche und ordnungsgemäße Untersuchung.“ 

Der Verlust ihres Arbeitsplatzes war „verheerend“ für die junge Frau, zumal es ihr nun unmöglich sei, eine andere Airline zu finden, die sie als Flugbegleiterin einstellen könnte – ein Beruf, den sie gerne ausübte. 

Natürlich teilen viele Flugbegleiter gerne Fotos und Videos von sich selbst in Uniform, aber viele Fluggesellschaften haben sehr strenge Social-Media-Richtlinien, die eine tückische Gratwanderung sein können. Schon ein einziger falsch eingeschätzter Beitrag kann dazu führen, dass die Besatzungsmitglieder in große Schwierigkeiten geraten. Quelle: DMM