Alitalia: Und auf einmal will die Lufthansa doch...

Der Zirkus um die finanziell seit Jahren am Abgrund stehende Alitalia scheint in die nächste Runde zu gehen. Nachdem bekannt ist, dass die italienische Staatsbahn FS bei Alitalia Ende 2018 eingestiegen ist, sie aber auf diverse Airlines als Miteigentümer setzt, meldet sich auf einmal wieder die Lufthansa als großer Kaufinteressent.

Die Lufthansa, die schon einmal mit einer eigenen italienischen Tochter Schiffbruch bzw. einen Absturz erlebt hatte, will laut Vorstand Harry Hohmeister im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters angeblich um den Markt in Südeuropa kämpfen. Das ist insofern verwunderlich, als bis vor wenigen Wochen die Lufthansa nicht gerade durch ein starkes Engagement in Sachen Alitalia aufgefallen war. Ihr wurden in Rom geringe Chancen eingeräumt, weil der Wunschkandidat darauf bestanden hatte, Tausende Stellen bei Alitalia streichen zu wollen, sollte die LH zum Zug kommen. In den letzten Wochen hatte es Gespräche zwischen der FS und dem US-Luftfahrtunternehmen Delta Air Lines gegeben.

Die bekannten Bedingungen der LH gelten weiterhin, betont Hohmeister und stellt eine langfristige Übernahme von 100 % in Aussicht. Als Teil der LH Group könne Alitalia operativ eigenständig bleiben und als Premiummarke weiterentwickelt werden, sagt die Lufthansa. Anders die Amerikaner: Sie fordern keinen radikalen Stellenabbau wie die Lufthansa, so italienische Medien, und sie können auch nur einen Minderheitsanteil erwerben, ganz so, wie es sich die FS vorstellt. Quelle: La Stampa / DMM