Am BER wackelt der nächste Eröffnungstermin

Engelbert Lütke Daldrup, Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg, hatte noch am 08. März auf einer Pressekonferenz nach der Aufsichtsratssitzung erklärt, dass er nach wie vor davon ausgehe, dass der Großstadtflughafen im Oktober 2020 eröffnet werden kann. Eine Alternative gebe es nicht. „Dafür haben wir keinen Plan B und brauchen auch keinen Plan B“, sagte der Flughafenchef. Nun, vier Wochen später, scheint das alles Makulatur zu sein.

Nach wie vor gibt es im Terminal des Flughafens BER in Schönefeld zahlreiche gravierende Mängel, zitieren Berliner Blätter. Das geht aus einem internen Statusbericht des Technischen Überwachungsvereins (TÜV) vom 08. März hervor, der ein Thema in der Aufsichtsratssitzung an diesem Tag war. Der Zieltermin Oktober 2020 für die Inbetriebnahme des BER sei „aufgrund des unfertigen Anlagenzustandes stark gefährdet“, warnen die TÜV-Prüfer in ihrem Bericht.

Noch immer soll die Brandmeldeanlage aber auch viele Kabeltrassen fehlerhaft. Selbiges gelte auch für die Sicherheitsbeleuchtung und die Sicherheitsstromversorgung, die 11.519 Mängel aufweisen würden. Und angeblich sollen sogar Rückbaumaßnahmen im Terminal notwendig, um gravierende Mängel an Sicherheitskabeln des Brandschutzsystems zu beseitigen. Eine Rolle dabei spielen sollen viele kleine Plastikdübel. Hannes Hönemann, Sprecher der Flughafengesellschaft FBB, äußerte, der TÜV habe während der Sitzung mit keinem Wort dargestellt oder angedeutet, dass es fraglich sei, ob der BER im Herbst 2020 eröffnet werden kann.

Erst im März war der Firma Bosch ein Ultimatum gestellt worden: Wenn sie es nicht schafft, die Brandmeldeanlage des BER-Hauptterminals bis zum 29. März fertigzustellen, muss die Firma Strafe zahlen, so Engelbert Lütke Daldrup nach der Aufsichtsratssitzung am 08. März. Er hoffe auf eine rechtzeitige Fertigstellung. Offensichtlich ist die Frist verstrichen, ohne dass die Anlage funktioniert. Eigentlich habe Bosch die Brandmeldeanlage schon bis 08. Februar 2019 fertigstellen sollen und danach dann noch einmal eine Verlängerung bis zum 08. März erhalten. Von 860 Brandmeldern wären noch rund 100 zu prüfen gewesen und es hätte noch eine Software „aufgespielt“ werden müssen. Quelle: Berliner Zeitung / DMM