Amazon spart 1 Mrd. USD bei Geschäftsreisen ein

Schon im Frühjahr ordnete das Management von Online-Riese Amazon an, dass Geschäftsreisen auf das absolute Minimum herunterzufahren sind. Nur noch wirklich dringende Dienstreisen sind seitdem erlaubt. Insgesamt wurden so bis jetzt etwa 1 Mrd. US-Dollar eingespart, sagte Brian Olsavsky, Amazon’s Finanzchef bei der Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal 2020.

Das Unternehmen registrierte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Anstieg um 37 % beim Vertrieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dennoch bedeutet die 1 Mrd. Einsparungen bei den Ausgaben für Dienstreisen nur einen Ausgleich einer sich zunehmend beeinträchtigten Produktivität z.B, durch das Einhalten der Abstandsregeln. Das Unternehmen erwartet im Q4 2020 Kosten von etwa 4 Mrd. Euro, die durch die Corona-Pandemie verursacht werden.

Amazon ist einer der großen US-Technologie-Player, die bekanntgegeben haben, wieviel sie infolge ihres Geschäftsreise-Banns eingespart haben. Andere Giganten wie Google oder Salesforce setzen ebenfalls auf eine Reduzierung ihrer Dienstreisen sowie auf die Schließung von Büros bei gleichzeitiger Verlagerung vieler Arbeitsplätze ins Home-Office. So gab z.B. Eric Bailey, Microsofts oberster Mobilitätsmanager bekannt, dass das Geschäftsreisesegment des Unternehmens um 95 % zurückgefahren wurde. Twitters oberste Travelmanagerin Judy Emma glaubt, dass es voraussichtlich ab Mitte 2021 zu einer Erholung des Dienstreisesektors kommen wird.

Das Nachrichtenprotal Skift schätzt, dass bei einem Rückgang der Geschäftsreiseaktivitäten 2021 um ein Drittel eine der großen Hotelketten etwa 12 Mrd. USD an Umsatz wegen nicht belegter Zimmer und Tagungskapazitäten verlieren wird. Olsavsky glaubt nicht an eine rasche Wiederbelebung der Geschäftsreisen aber sie wird kommen, jedoch nicht mehr den Leven der Vor-Corona-Zeiten erreichen. Quelle: Skift / DMM