America First bei der Förderung von Elektroautos von US-Herstellern

Mit Joe Biden als neuem Präsidenten steht den USA auch ein Wandel der Mobilität bevor. „Amtrak-Joe“, wie er auch genannt wird (wegen seiner Liebe zu den US-Eisenbahnen), will das Land wieder zum Bahnland machen nach dem Vorbild Europas mit Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken. Und er will wie Europa auch weg vom Verbrenner bei den Autos. Dazu plant die Regierung die Förderung für den Kauf von Elektroautos. Der Haken: Die staatliche Unterstützung soll nur für US-amerikanische Marken gelten.

Das kann und will den Importeuren aus Europa und Asien sowie aus Mexiko und Kanada nicht gefallen. 24 Länder mit Automobilproduktion in Europa, in Japan, Korea und China haben am 26. Oktober 2021 ein gemeinsames Schreiben an den US-Kongresse erfasst, mit dem sie sich gegen diese Bevorteilung von US-Autokonzernen aussprechen und das Ansinnen als Verstoß gegen internationale Handelsregeln werten. Die Autonationen betrachten „mit Sorge Förderpläne zur Einführung von E-Autos, die ausländische Hersteller ausschließen sollen.  In Washington kursieren Vorschläge, wonach jeder Käufer eines Elektroautos eine Steuergutschrift in Höhe von 12.500 US-Dollar bekommen soll. Beinhaltet sein sollen darin 4.500 Dollar für BEVs, die in Betrieben gefertigt werden, in denen die Autogewerkschaft UAW aktiv ist. Ebenfalls inbegriffen wären 500 USD für in den USA hergestellte Batterien. Nach einem veröffentlichten Vorschlag des Repräsentantenhauses kämen nach 2027 nur in den USA hergestellte Fahrzeuge für die 12.500 Dollar Steuergutschrift infrage. Der Vorschlag wird sowohl von US-Präsident Joe Biden, der UAW und vielen demokratischen Politikern im Kongress unterstützt. UAW-Präsident Ray Curry bezeichnete den Vorschlag als bedeutsam für die Erhaltung zehntausender von Arbeitsplätzen in den US-Autoindustrie.

Laut US-Regierung summieren sich die Steuergutschriften innerhalb einer Dekade auf ca. 15,6 Mrd. USD. Hauptprofiteure wären die  Autohersteller Ford, General Motors und die Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis. Die Verfasser der Autoländer verweisen in dem Brief u.a. auf die Tatsache, dass die Unternehmen in ihren Ländern insgesamt 98 Mrd. USD für Autofabriken in den USA investiert haben, die 2,1 Mio. US-Amerikaner in Lohn und Brot bringen. Quelle: CNN / DMM