Amsterdam erhebt zusätzliche Bettensteuer

Amsterdam hat die Nase voll vom überbordenden Tourismus. So werden künftig Führungen durch das berühmte Rotlichtviertel De Wallen verboten und neben der 7 %-Touristenabgabe auf die Übernachtungsrechnung kommt fortan noch eine Bettensteuer hinzu: 3 Euro pro Gast und Nacht.

Der Kämmerer der niederländischen Metropole schätzt die jährlichen Mehreinnahmen auf etwa 100 Mio. Euro. Das freut ihn, weniger aber den holländischen Hotel- und Gaststättenverband so gar nicht. Er vermutet, das Amsterdam und andere Städte mit der neuerlichen Abgabe eine weitere Geldquelle auftun, um ihre Stadtsäckel zu füllen.

Amsterdam ist für sein kulturelles Erbe, ein weit verzweigtes Grachtensystem und schmale Häuser mit Giebelfassaden bekannt, die auf das sogenannte Goldene Zeitalter der Stadt im 17. Jahrhundert zurückgehen. Der Tourismus ist, neben der sogenannten Counsil Tax, einer Steuer auf Häuser und Wohnungen, eine wichtige Einnahmequelle der Stadt. Jährlich besuchen Millionen aus aller Welt die Stadt, zahlreiche Hotels finden sich in der ganzen Stadt. Anziehungspunkte sind vor allem die vielen Grachten, Coffeeshops und Museen sowie der Rotlichtbezirk De Wallen im Stadtzentrum. Die Stadt liegt mit jährlich über sieben Millionen Touristen aus dem Ausland auf Rang fünf der meistbesuchten Städte Europas. 2018 kamen auf jeden Einwohner der Stadt rund 25 Touristen, die allermeisten davon Leisre-Gäste. Wenn der Touristenstrom nicht eingedämmt werden kann, sollen 2030 etwa 25 Mio. Besucher die Stadt fluten.

Mit dem Erlös aus der Bettensteuer sollen Investitionen ins historische Stadtbild getätigt werden. Die Stadtväter und -frauen planen Investitionen von rund 300 Mio. Euro in den Unterhalt der zahllosen Brücken, Grachten sowie Grünanlagen und Straßen. Möglicherweise müssen künftig auch Airbnb-Gäste die Touristenabgabe und Bettensteuer bezahlen. Darauf drängt die Stadtverwaltung. Sie hat ohnehin Airbnb den Gürtel angelegt, in dem private Wohnungen nur noch höchstens 30 Tage im Jahr an Touristen vermietet werden. Außerdem hat das Rathaus einen Baustopp im Stadtzentrum für jegliche Hotelplanungen verhängt. werden außerdem keine neuen Hotels gebaut. Quelle: De Telegraaf  / DMM