Arktische Kälte bringt Verkehr fast zum Stillstand

In großen Teilen der USA herrscht arktische Kälte bis zu minus 56 ° C. Das macht der zivielen Luftfahrt, den Bahnen und dem Straßenverkehr unglaublich zu schaffen. Und Diesel- sowie elektrisch betriebene Züge konnten in den letzten Tagen kaum noch fahren. Auch den Autos machte der Frost schwer zu schaffen; denn bei solch' niedrigen Temperaturen springt kaum noch ein Fahrzeug an, weil die Batterien schlapp machen.

Am Donnerstagmorgen (30.01.19) wurde in Mount Carroll, einer kleinen Stadt etwa 120 Meilen westlich von Chicago, eine neue Rekordtiefsttemperatur von -38 ° C verzeichnet. In Minnesota wurde für den Ort Cotton ein Tief von -56° C gemessen 4 Grad vom Allzeitrekord dieses Staates entfernt, der bei -60° C liegt und 1996 gemessen wurde. Mindestens drei Städte stellten ihre historischen Rekordtiefs Donnerstagmorgen ein, einschließlich Rockford (-30) und Moline (-33) in Illinois und Cedar Rapids (-30) in Iowa.

Das bitterkalte Wetter, das man sich in Europa gar nicht erst vorstellen mag, veranlasste den United States Postal Service, die Postzustellung am Donnerstag in neun Staaten, darunter Michigan, Ohio, Indiana und Illinois, auszusetzen. Die US-Bahngesellschaft Amtrak hat inzwischen begonnen, den Fahrgastbetreb im Raum Chicago wiederherzustellen, nachdem diese Woche Dutzende von Zügen wegen der extremen Kälte abgesagt werden mussten. Es wird erwartet, dass am 01. Februar 2019 alle Züge mit Ausnahme einer Verbindung fahren werden. Amtrak fährt in der Regel 55 Züge pro Tag zum und vom verkehrsreichen Zentrum von Chicago.
Auch die Transportbehörde CTA in Chicago reduzierte aufgrund der extremen Kälte am Mittwoch die Fahrpläne für die Linien Rot, Blau, Grün und Gelb. Die Mitarbeiter haben Tag und Nacht gearbeitet, um das System am Laufen zu halten.

Es war so kalt im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten, dass die eisigen Temperaturen mit Feuer bekämpft werden mussten. "Ein besonderes Problem, das durch das Winterwetter verursacht wird, sind schnee- und eisbedeckte Weichen, die Züge zum Stillstand bringen können", verkündet Metra auf ihrer Website. Um dies zu verhindern, setzt Metra gasgespeiste Heizgeräte entlang der Schiene ein, um die Weichen schneefrei zu halten. Auch die Abstände von Schienenstößen, sofern die Gleise sind verschweißt sind, werden durch Feuer wieder korrigiert. "Das Metall wird mit Feuer erwärmt, bis es sich ausdehnt und die beiden Schienen wieder verbunden werden können", meldet Metra auf Instagram. Quelle: Metra / CBS / DMM