Auch die LA Autoshow muss Federn lassen

Ob es Automessen der herkömmlichen Art in wenigen Jahren noch geben wird, darüber sind sich die Experten uneins. Nach der pandemischen Pause gibt es einige neue Ansätze, fraglich aber ist, ob die noch zum Erfolg führen. Zuletzte waren der Genfer Autosalon zum dritten Mal abgesagt und für 2023 nach Doha verlegt worden. Dem Rotstift der Regierung in Peking fällt die größte chinesische Autoschau zum Opfer. Ob es die Messe in Paris nochmal geben wird, darf nach der kläglichen Präsenz von Ausstellern (kein deutscher dabei) bezweifelt werden.

Die NAIAS von Detroit wurde inn den Herbst verletzt, die IAA Mobility nimmt in München einen zweiten Anlauf, nachdem die Premierenshow gründlich daneben gegangen war. Die Los Angeles Auto Show hingegen geht dieser Tage ihren eigenen Weg: Alles bleibt so, wie es ist. Und das funktioniert gar nicht so schlecht. 

Mitten in der Stadt, gleich neben der Crypto.com-Arena, sind die miteinander verbundenen zwei Ausstellungshallen gut bestückt. Vollständig vertreten sind die großen Marken aber auch in Kalifornien nicht. Die LA Autoschu ist leider auch nur noch en Schatten ihrer selbst. Es gab auch einige Premieren zu sehen – darunter den neuen Subaru Impreza, der in den USA ungemein erfolgreich ist und künftig Crosstrek heißt, sowie den Toyota Prius, der mit breiter Spur, flacher Linie und insgesamt futuristischem Design zum positiven Hingucker avanciert. Porsche zeigt mit dem 911 Dakar eine auf 2500 Einheiten limitierte, geländetaugliche Ableitung seines klassischen Sportwagens. Bei Ford ist der vor zwei Monaten in Detroit präsentierte neue Mustang zu sehen. All diesen neuen Modellen, die – mit Ausnahme der Sonderserie 911 Dakar – auf eine lange Laufzeit ausgelegt sind, ist gemein, dass sie sich mit Verbrennungsmotor bzw. als Hybrid präsentieren, nicht aber als Elektroauto. Sie senden damit ein Signal, dass der klassische Antrieb, sei er noch so klimaschädlich, noch nicht ausgedient hat. 

Keine Messe mehr ohne batterieelektrische Modelle, so auch in LA. Dort glänzten der elektrische Blazer von Chevrolet, der elegante Hyundai Ioniq 6, der Nissan Ariya und der hochpreisigen Dreitonner GMC Hummer EV1.

Zu den Stars in LA zählten zwei Fahrzeugstudien aus Korea: Der vom De Lorean DMC-12 inspirierte Hyundai N Vision 74 Concept mit Wasserstoffantrieb und das Cabriolet Genesis X Convertible. Der elegante Viersitzer komplettiert die Trilogie , die mit dem zweitürigen X Concept und dem Shooting Break namens X Speedium begonnen hat. Das Cabriolet verfügt über ein festes Klappdach und Vollelektroantrieb; eine Kleinserie gilt als nicht ausgeschlossen. Quelle: Jens Meiners/cen / DMM