Auch Gastgewerbe bremst bei Neueinstellungen

Es wird vermutlich zu einer Massenarbeitslosigkeit kommen, sollte Deutschland in die Rezession fallen, wie es im Moment aussieht. Inzwischen hat auch die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland einen kräftigen Dämpfer erhalten. Selbst das Gastgewerbe, das laufend wegen fehlendem Personal heult, hält sich bei Neueinstellungen zurück.

Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juli auf 101,1 Punkte gefallen, nach 103,3 Punkten im Juni. Insgesamt planen die Unternehmen weiterhin mit Neueinstellungen, sind aber aufgrund der gegenwärtig hohen Unsicherheit vorsichtiger bei der Personalplanung geworden.

In der Industrie ist das Beschäftigungsbarometer erneut leicht gefallen. Insbesondere im Automobilbau und der Elektroindustrie besteht aber nach wie vor ein hoher Einstellungsbedarf. Im Dienstleistungssektor ist der
Indikator deutlich gesunken. Vor allem das Gastgewerbe ist bei Neueinstellungen auf die Bremse getreten. Das hat mit dazu beigetragen, dass der Teilindikator des Beschäftigungsbarometers für den Dienstleistungssektor kräftig gesunken ist – von 18,5 Zählern im Vormonat auf 12,4 Punkte im Juli. Niedriger notierte er zuletzt zum Jahresbeginn.  Im Handel sowie im Baugewerbe gibt es weiterhin kaum Bedarf für Neueinstellungen.

In der Ifo-Konjunkturprognose heißt es, dass die hohe Inflation, der Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Lieferengpässe die wirtschaftliche Erholung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen ausbremst. Das Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2022 um 2,5 % und im Jahr 2023 um 3,7% zulegen. Selbst diese Zahlen müssen aktuell nach unten korrigiert werden.  Inzwischen belasten die immer weiter steigenden Energiepreise und die drohende Gasknappheit – Russland liefert seit 21. Juli nur noch 20 % der vertraglich vereinbarten  Gasmengen – belasteten die Konjunktur immer stärker, so Ifo-Präsident Clemens Fuest. Aktuell ist das ifo-Geschäftsklima auf den tiefsten Stand seit rund zwei Jahren gefallen. Damit steht Deutschland an der Schwelle zur Rezession. 

Das ifo Beschäftigungsbarometer basiert auf ca. 9.500 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors.  Quelle: Ifo-Institut / DMM