Auch mit dem Flottenbusiness geht's bergab

Durch den Mangel an Vorprodukten – in Deutschland wurde der riesige Fehler begangen, wesentliche Produktionsbereiche nach China zu verlagern, das betrifft u.a. elektronische Bauteile aber auch Magnesium, das zur Herstellung von Leichtbaukarosserien und -fahrwerken im Verbund mit Aluminium benötigt wird – kommt es in der Automobilindustrie weiterhin zu großflächigen Produktionsausfällen. Das schlägt sich überdeutlich in den Pkw-Neuzulassungen nieder, auch und ganz stark im Flottenbusiness.

Im Oktober 2021 wurden 178.683 Neufahrzeuge bei den deutschen Zulassungsstellen registriert, üblich sind in diesem Monat knapp 100.000 Neuzulassungen mehr. Das Minus gegenüber Oktober 2020 beträgt 34,9 %. Bei gleichzeitig moderater Nachfrage wächst der Auftragsbestand weiter auf. Die Hersteller müssen entscheiden, welche Bestellungen sie zuerst bedienen und das schlägt sich in den Ergebnissen der Verkaufskanäle wieder. So haben sich die Neuzulassungen im Relevanten Flottenmarkt ein ganz klein wenig besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Mit einem Minus von 31,2 % (54.276 Fahrzeuge im Oktober 2021, im Vorjahresmonat waren es noch 78.902) bleibt es dennoch ein schmerzhafter Einschnitt.

Fahrzeugbau und Fahrzeughandel haben schon 2020 weniger Pkw als üblich zugelassen. Dennoch schrumpften ihre Eigenzulassungen im Oktober 2021 mit -38,0 und -36,5 % überdurchschnittlich. Nochmal schwerer hatten es die Autovermieter, sich mit Fahrzeugen zu versorgen. Ihr Neuzulassungen sanken von 23.111 Fahrzeugen auf 13.585 um  41,2 %.

In Hinblick auf Kraftstoffarten hat die Produktion von batterieelektrischen Automobilen (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) weiterhin Vorrang. Zum ersten Mal überhaupt machten die „Steckerautos“ mehr als 30 % der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland aus. In Flotte und Privat waren es sogar mehr als ein Drittel. Im Fall der Fuhrparks ist festzustellen, dass viele Fuhrparkverantwortliche langsam aber sicher begreifen, dass Dieselfahrzeuge dem Klima alles andere als gut tun.  

Der Anteil der BEVs betrug 17,1 %; der Marktanteil der Plug-In Hybride vergrößerte sich (bei leicht rückläufigen Volumen) auf den neuen Höchststand von 13,3 %. Vor allem Flottenkunden setzen nach wie vor häufiger auf die Teilzeitstromer, damit die Fahrzeuge bei Bedarf größere Fahrleistungen abdecken können.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen und ihren Pkw-Derivaten stockt ebenfalls die Produktion. Die Neuzulassungen im Transportermarkt gaben im Oktober um 29,6 % nach. Betroffen davon waren vor allem die Flottenkunden, die 31,7 % weniger Fahrzeuge erhielten. Einige Unternehmen müssen sich inzwischen auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen, um ihren Betrieb aufrecht zu erhalten. Quelle: Dataforce / DMM