Audi muss 3,0l-TDIs nachbessern

Nach Porsche und dem Diesel Cayenne droht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nun auch Audi. Die Ingolstädter wurden zwangsweise verpflichtet, ihre V6-Dieselmodelle (3,0 l TDI, alle Abgasnorm EU 6) A4, A5, A6, A7, A8, Q5, SQ5 und Q7 motorenseitig umzurüsten. U.a. wurde mit dem Entzug der Zulassung des neuen A8 gedroht, genau so wie es beim Porsche Cayenne Diesel der Fall war.

Die Behörde wirft dem Autobauer vor, verbotene Abschaltvorrichtungen verbaut zu haben. Betroffen sind laut KBA deutschlandweit 77.600 Fahrzeuge, weltweit rund 130.000. Die Marke mit den vier Ringen ist dabei, alle bisherigen Dieselonzepte auf den Prüfstand zu stellen. Die betroffenen 3-Liter TDIs haben eine nicht genehmigungsfähige Software der Motorsteuerung, die Sauberkeit der Dieselabgase vorgaukelt. Konkret geht es um eine schadstoffmindernde, schnelle Motoraufwärmfunktion, die bei den 3,0l-TDIs fast ausschließlich im Prüfzyklus anspringt, im realen Straßenverkehr aber abschaltet, so dass die Schadstoffe in weit größerem Ausmaß als offiziell angegeben, ausgestoßen werden.

Die Manipulationssoftware, die z.B. auch beim VW Touareg verbbaut worden war, hat insbesondere bei der Konzernmarke Porsche zu böser Verstimmung gegenüber der Schwestermarke Auti geführt, die besagte Aggregate auch an die Sportwagenschmiede lieferte. U.a. soll das ein Grund sein, weshalb es den brandneuen Cayenne bis auf Weiteres nicht mit Dieselmotorisierung geben wird.

Aktuell in der Produktion befindliche 3,0 l-TDIs sind nicht mehr mit der beanstandeten Motorsteuerung versehen. Der Hersteller muss die Manipulationssoftware überarbeiten und dem KBA zur Prüfung und Genehmigung vorlegen. Nach Freigabe sollen die Kunden benachrichtigt und ein verpflichtender Rückruf gestartet werden. Quelle: KBA / DMM