Audi/Porsche-Schnellladenetz

Für den Ingolstädter Autobauer Audi war das Jahr 2020 aufwühlend, voller Veränderung und dennoch setzte der Konzern Akzente. Solche wollen die Ingolstädter vermutlich zusammen mit der Konzernschwester Porsche auch in 2021/22 setzen. Und zwar mit dem Aufbau einer eigenen Premium-Ladeinfrastruktur, so CEO Markus Duesmann.

Der Chef der Volkswagentochter hat keine Lust mehr auf Politik und Energiewirtschaft zu warten, die zwar ständig vom Aufbau einer Ladeinfrastruktur reden, tatsächlich aber viel zu schwerfällig und langsam agieren. Gerade einmal 200 Ladepunkte entstehen pro Woche in Deutschland statt 2.000, beklagt der VDA. Und nur 2 % der Ladesäulen bieten Schnelllademöglichkeiten. Das ist für Duesmann inakzeptabel. Er plant analog zu den Tesla-Superchargern den Aufbau einer eigenen Premium-Ladeinfrastruktur in großen Städten.

Das künftige Audi-Netz soll besonders leistungsfähige Ladepunkten besitzen mit mindestens 150 Kilowatt. Die Kosten für die zunächst geplanten 200 bis 300 Stationen werden intern auf mehr als 1 Mrd. Euro geschätzt. Dass die Ingolstädter es ernst meinen und eilig haben, hängt mit ihrer Strategie zusammen, schon in 2025 etwa 30 % ihres Modellportfolios als batterieelektrische Fahrzeuge anzubieten.

Duesmann hat seine Vorstellungen dem VW-Vorstand bereits präsentiert. Danach sind 200 bis 400 Stationen mit jeweils 6 oder 12 Ladepunkten vorgesehen. Aufgestellt werden sollen die Audi/Porsche Säulen bei Partnern aus Gastronomie, Konsum oder Coworking-Areas. Elektroautos sollen dann in ca. 15 bis maximal 30 Minuten aufgeladen weerden können, so wie das die Tesla-Supercharger schon seit Jahren ermöglichen. Quelle: Volkswagen / Handelsblatt / DMM