Aus für Lufthansa A380?

Das Lufthansa-Management erwartet, dass wichtige Langstreckenverbindungen aufgrund anhaltender Reiserestriktionen weiterhin nur sehr eingeschränkt angeflogen werden können. Vielleicht erst 2024 könnten wieder soviele Fluggäste die LH-Maschinen besteigen wie zuletzt 2019. Aber im Moment ist überhaupt nichts mehr sicher. Nun verschärft der Luftfahrtkonzern sein Krisenprogramm „ReNew“.

Die Lufthansa gibt nicht nur 6 ihrer 14 A380 an Airbus zurück, über den restlichen 8 schwebt das Damoklesschwert, nicht mehr fliegen zu dürfen. Foto: LH

Der Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen aufgrund der Corona-Pandemie hat bei der Lufthansa Group im zweiten Quartal zu einem Umsatzrückgang um 80 % auf 1,9 Mrd. Euro geführt (Vorjahr: 9,6 Mrd. Euro). Im Q2  2020 beförderten die Airlines der Lufthansa Group nur 1,7 Mio. Fluggäste, 96 % weniger als im Jahr zuvor. Das Angebot verringerte sich um 95 %. Da vor allem die Firmenkunden ausbleiben, was angesichts der wütenden Pandemie in USA, Südamerika, Indien, teils auch noch China verständlich ist, glaubt die Lufthansa nicht mehr an eine rasche Erholung. In den kommenden Wochen soll über die künftige Flotte und das dann benötigte fliegende Personal entschieden werden.

Bekannt ist schon seit Längerem, dass auf den Einsatz der Spritfresser A340 und B747-400 verzichtet werden soll. Bekannt war bisher auch, dass sechs der 14 A380 an Airbus zurück gegeben werden sollen. Nun heißt es, dass auch die verbleibenden acht Doppelstöcker wahrscheinlich nicht mehr fliegen sollen. Die Lufthansa passt sich damit vielen anderen Fluggesellschaften an, die ebenfalls ihre Jumbos und A380 bereits stillgelegt haben bzw. dies noch planen. Hintergrund ist die Tatsache, dass die übergroßen Maschinen kaum wirtschaftlich zu betreiben sind. Meist ist der Sitzladefaktor sehr überschaubar; hinzu kommt, dass die Vierstrahler in Sachen Kerosinkonsum keine Kosteverächter sind.

An sich hatte die LH beabsichtigt, die acht A380 nach München zu verlegen. Air France hat ihre A380 bereits aus den Flotten gestrichen. British Airways überlegt noch, ob sie ihre 12 Riesenvögel nochmal an den Start gehen lässt. Einer der BA A380 steht in Manila herum, die anderen 11 sind in Frankreich auf dem Flughafen Châteauroux-Centre Marcel Dassault geparkt. Quelle: Lufthansa / DMM