Privatair SA, Schweizer Linien- und Charterfluggesellschaft, die auch Geschäftsreisejets betrieb und ihren Sitz in Meyrin hatte, ist zahlungsunfähig. Der Carrier operierte international unter einer deutschen und Schweizer Lizenz (AOC). PrivatAir wurde 1977 als Firmenflugbereich der Unternehmensgruppe der Familie Latsis unter dem Namen Petrolair gegründet. 1979 begann der Flugverkehr mit einer Boeing 737-200 und bot Geschäftsreiseflüge an. 1989 kamen eine Boeing 757 und eine Gulfstream IV hinzu und der Name wurde auf PrivatAir geändert. Am 01. Juni 1995 wurde die Gesellschaft dann vom Schweizer Luftfahrtbundesamt als kommerzielle Airline lizenziert.
Seit Februar 2002 betrieb die Gesellschaft ein eigenes Terminal am Flughafen Genf. Von Juni 2002 bis Juni 2008 betrieb Privatair im Auftrag der Lufthansa einen Nonstop-Transatlantik-Dienst von Düsseldorf nach Newark mit einem Jet, ausschließlich mit Business Class-Kabine. Eigens zu diesem Zweck war die deutsche Tochtergesellschaft PrivatAir GmbH mit Sitz in Düsseldorf gegründet worden, die vier Airbus-Jets und später Boeing Business Jets (BBJ) in eigener Verantwortung betrieb. Für die Lufthansa bediente das Luftfahrtunternehmen u.a. noch die Strecke Frankfurt-Pune und New York, für die SAS Kopenhagen-Boston und sogar für Saudia wurde geflogen: Dschidda-Riad. Im November 2016 wurde die Gesellschaft mehrheitlich (51 %) von der britischen Investmentgesellschaft SilverArrow Capital übernommen. 2017 flog die PrivatAir zusätzlich auch für Eurowings und TUIfly.
Im Herbst 2018 aber ging PrivatAir das Geld aus. Am 10. Oktober 2018 wurde im Schweizerischen Handelsamtsblatt ein Beschluss eines Genfer Gerichts vom 24. September desselben Jahres veröffentlicht, wonach über die Schweizer PrivatAir das Konkursverfahren eröffnet worden sei (DMM berichtete). Am 15.10.2018 hob das zuständige Gericht nach einer Beschwerde seitens der PrivatAir das Insolvenzverfahren wieder auf. Das Luftfahrt-Bundesamt entzog dann aber der deutschen Tochter das Luftverkehrsbetreiberzeugnis. Am 05.12.2018 musste der Gang zum Insolvenzrichter angetreten werden. Das Unternehmen bestätigt den Schritt in einer Mitteilung mit großem Bedauern“. Quelle: PrivatAir / Luftfahrt-Bundesamt / DMM