Auswirkungen der Corona-Krise

Das Europäische Institut für TagungsWirtschaft (EITW) hat die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Veranstaltungsmarkt in Deutschland untersucht. Dazu wurden zwei Szenarien entwickelt.

Grundlage für die Betrachtung der Entwicklung ist die zeitliche Komponente, d.h. wie lange die Krise dauern wird. Hier ist grundsätzlich festzustellen, dass niemand derzeit die Dauer genau vorhersagen kann, da es wenig genaue Ergebnisse über den Erreger gibt und die Ausbreitung von sehr vielen Variablen beeinflusst wird: Weitergabe/Eindämmung, exponentielle Wachstumsrate, Gefährlichkeit des Erregers (Todesfälle), Einfluss von Temperaturen, Entwicklung eines Impfstoffes etc.. Die Bestimmung der Dauer erweist sich als schwierig bzw. unmöglich, dass selbst die WHO als zentrale Stelle für solche Informationen keinerlei Prognosen veröffentlicht.

Der einzige Anhaltspunkt ist die Entwicklung in China: Mitte November 2019 wurde das Virus in der Provinz Wuhan entdeckt und am 11.03.2020 gab es Nachrichten (Tagesschau), dass sich die Lage dort entspannt und langsam wieder so etwas wie Alltag einkehrt. Das aber stimmt nach chinesischen Journalisten überhaupt nicht. Peking versucht die Wahrheit zu vertuschen und die Veröffentlichung mit Gewalt zu unterdrücken. Deswegen liegt auch das EITW mit seiner Hoffnung nicht unbedingt richtig, dass auch in anderen Regionen mit einer Dauer von 4 Monaten zu rechnen ist – das würde bedeuten, dass in Deutschland Anfang/Mitte Juli mit einer Entspannung zu rechnen wäre.

Szenario 1. Dieses Szenario geht vom Höhepunkt der Krise zwischen Juni und August aus. Damit ist hier ein Beginn der Erholung erst im September möglich.

  • Februar: noch normal
  • März: hier wurde der Mittelwert aus den Angaben der Befragung übernommen: 15% April: Rückgang auf fast Null
  • Mai: Bleibt bei Null
  • Juni: Bleibt bei Null
  • Juli: Bleibt bei Null
  • August: Bleibt bei Null
  • September: Erste Veranstaltungen finden wieder statt
  • Oktober: Erholung des Marktes, Zunahme der Veranstaltungen
  • November: Weitere Zunahme der Veranstaltungen
  • Dezember: Rückkehr zum Normalverlauf

Bei diesem Szenario finden nur noch 33% der Veranstaltungen statt und es ist von einem Rückgang der Veranstaltungen in Höhe von rd. zwei Dritteln (67%) auszugehen.

Nach der Lockerung der Auflagen und einer schrittweisen Zulassung von Veranstaltungen nehmen die kleinen Veranstaltungen am schnellsten zu und erholen sich bis zum Dezember2020. Die mittelgroßen Veranstaltungen benötigen eine längere Zeitschiene als die kleinen zur Erholung, da der Markt länger stillgelegt war. Sie tendieren im Februar 2021 zurück zu normal. Die großen Veranstaltungen brauchen am längsten bis zur Rückkehr zum Normalzustand. In diesem Szenario ist eine Normalisierung im Frühjahr (April/Mai) 2021wahrscheinlich.

Szenario 2. Das zweite (worstcase) Szenario geht davon aus, dass erste Veranstaltungen erst wieder im Dezember stattfinden.

  • Februar: noch normal
  • März: hier wurde der Mittelwert aus den Angaben der Befragung übernommen: 15% April: Rückgang auf fast Null
  • Mai bis November: Bleibt bei Null
  • Dezember: Erste Veranstaltungen finden wieder statt
  • Frühling: braucht der Markt zur Erholung
  • Anfang des Sommers: Rückkehr zum „Nahe-Normalzustand“

Bei diesem Szenario finden nur noch 12,5 % der Veranstaltungen statt und dabei ist davon auszugehen, dass ca. 9 von 10 Veranstaltungen nicht stattfinden; d.h. ein Rückgang der Veranstaltungen von fast 90 % im Jahr 2020 läge vor mit weiteren Verlusten im nächsten Jahr. Kleine Veranstaltungen starten schnell, benötigen aber aufgrund des langen Lockdowns auch bis in das Frühjahr (April) 2021 zur Normalisierung. Mittelgroße Veranstaltungen brauchen in Szenario 2 bis zum Sommer 2021, bevor wieder Normalität einkehrt. Die Normalisierung der großen Veranstaltungen in diesem Szenario ist nicht vor dem Sommer 2021 zu erwarten, sondern benötigt mindestens bis in den Herbst des kommenden Jahres.

Jobverluste. Der Verlust von Teilnehmern wirkt sich bei denVeranstaltungszentren durch die großen Sitzplatzkapazitäten besonders stark aus – hier bleiben durchschnittlich rund zehnmal soviele Teilnehmer fern wie in den Tagungshotels und Eventlocations. Insgesamt gehen in Deutschland durch die abgesagtenVeranstaltungen durchschnittlich 8.351 Teilnehmer pro Betrieb verloren (Stand: 30.03.2020). Ein Drittel der Stellen in Veranstaltungsstätten sind gefährdet. Veranstaltungszentren sind mit 8,3 % gefährdeten Stellen relativ wenig betroffen, am stärksten sind die Eventlocations mit 40 % betroffen. Quelle: EITW Europäisches Institut für TagungsWirtschaft GmbH / DMM