Autos, die schon bald verschwinden

Schwache Nachfrage, Rohrkrepierer, neue Vorschriften, andere Strategien: Die Autohersteller verabschieden eine ganze Reihe von Autos in diesem und im kommenden Jahr. Fast alle sind Verbrenner, für die sie keine Zukunft mehr sehen. Darunter sind so Hochkaräter wie der Audi Q8 e-tron oder der BMW X4. Die Transformation mit dem Umstieg auf E-Fahrzeuge verlangt ihren Tribut und sorgt für das Ende ganzer Modellreihen.

BMW wirft den X4 aus dem Programm. Ersatz frühestens 2026 mit einem E-SUV der Neuen Klasse. Foto: BMW

Um die EU-Abgasregeln und das europaweite Verbrenner-Verbot ab 2035 zu erfüllen, nimmt die Autoindustrie zahlreiche Modelle vom Markt. Auch einige Elektroautos, insbesondere der ersten Generation erwischt es.

Audi: Der Sportflitzer R8 ist seit März 2024 nicht mehr bestellbar. Das letzte Modell wurde Mitte Juni 2024 ausgeliefert und damit noch vor dem Stichtag (01. Juli 2024) für neue EU-Regeln für die Cybersecurity. Die Strategen der Ingolstädter (BEV gerade Nummer, Verbrenner ungerade) werfen A5 Cabrio und Coupé aus dem Programm. Vermutlich muss auch der Q8 e-tron dran glauben. Das SUV wurde zwar erst vor Kurzem überarbeitet, verkauft sich aber auch nicht mehr sonderlich gut. Konkurrenz macht ihm wahrscheinlich der neue Q6 e-tron mit modernerer Technik auf der neuen PPE-Plattform.

BMW. Nach nur zwei Generationen verschwindet der X4 sang- und klanglos und bekommt offiziell auch mittelfristig keinen Nachfolger. Die Kunden wollen lieber den moderneren X2. Ersatz für den X4 soll der neue X3 sein und voraussichtlich 2026 das BEV SAV-Coupé auf der Architektur der Neuen Klasse.

Citroën. Der Garaus gemacht wird bei den Franzosen dem C5X. Der Mix aus Kombi, Limousine und SUV verkauft sich kaum. Einen Nachfolger soll es nicht geben.

Ford. Das an sich sehr erfolgreiche Kompaktmodell Focus wird im Mai 2025 nicht mehr von den Bändern laufen. Momentan weiß niemand etwas von einem Nachfolger.

Jaguar: Abverkauf aller Modellreihen in diesem Jahr. Dann 1 ganzes Jahr keine Neuwagenmodelle. Ab Mitte 2025 werden Bestellbücher für den neuen viertürigen Elektro-GT.  

Kia. Der Deutschland-Importeur hat im Sommer klammheimlich den E-Soul aus dem Angebot radiert.  Der mehr oder weniger originell designte Minivan war in den letzten Jahren nur noch in der Elektroversion angeboten worden; den kaum verkäuflichen Verbrenner-Soul hatte Kia in Europa schon 2019 vom Markt genommen. Der E-Soul war ein Vorreiter in der Elektrobranche. Nachfolger ist gewissermaßen der neue EV3.

Peugeot. Ende 2024 geht es dem 508 an den Kragen. Der Wagen fällt der E-Strategie zum Opfer. Den Nachfolger spielt das SUV 5008, den es als Stromer und Plug-in-Hybriden gibt.

Maserati. Der Levante sollte der italienischen Dreizackmarke auch im SUV-Segment Nobelglanz verleihen und gegen Wettbewerber wie Porsche Cayenne antreten. Der Levante war unterm Strich ein teurer Flop. 2027 soll ein neues rein elektrisches SUV kommen.

Mitsubishi. Ende 2024 wird der Kleinwagen Space Star in Europa nicht mehr vertrieben. Nachfolger soll ein Elektrokleinwagen werden.

Porsche. Der Macan als Verbrenner hat ein Verkaufsverbot bekommen. Ebenso erwischt es Boxer und Cayman. Den Macan gibt es nur noch als rein elektrisches SUV. Auch Cayman / Boxster sollen 2025 eine Elektro-Neuauflage kommen.

Renault. Den Mégane als Verbrenner werfen die Franzosen raus. Dafür gibt es den Mégane E-Tech als vollelektrischen kompakten Crossover. Auf Halt steht das Signal auch für den Zoe. Ersatz folgt als Retro BEV R5 und E-SUV R4.

Seat. Die Performance-Tochter Cupra läuft der Mutter Seat immer mehr den Rang ab. Es wird spekuliert, dass es die Marke Seat nicht mehr lange geben wird. Anstelle des mehr oder weniger glücklosen Seat Tarraco soll der Cupra Terramar ab Herbst 2024 kommen.

VW. Die Schnapsidee des T-Roc-Cabrio erwies sich als genau solche; denn das Modell fand so gut wie keine Abnehmer. Ein Nachfolger ist nicht geplant. Im Portfolio der Marke VW gibt es damit kein offenes Fahrzeug mehr. Quelle: Hersteller / DMM