Avianca ist nicht pleite, aber...

…bei einem Treffen mit Angestellten brauchte Aufsichtsratspräsident Roberto Kriete klare Worte. „Avianca ist pleite“», sagte der Mann, der mit seiner Kingsland Holdings Großaktionär der Gruppe ist. „Das Luftfahrtunternehmen zahlt seine Gläubiger nicht, es zahlt die Leasingraten für die Flugzeuge nicht, es zahlt die Banken nicht“, sagte Kriete gemäß der Aufnahme weiter, die in die Presse gelangte. Man befinde sich derzeit in Gesprächen mit allen Gläubigern, um neue Termine für die Schuldenrückzahlung zu erhalten und Zeit zu gewinnen.

Die kolumbianische Fluggesellschaft sah sich daraufhin gezwungen, eine Klarstellung zu veröffentlichen. Avianca sei nicht insolvent, heißt es darin. Die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Gut geht es Avianca trotzdem nicht. So hat die argentinische Tochter den Betrieb eingestellt und die brasilianische Schwester ist insolvent. Mitte August hat die nach KLM zweitälteste Fluggesellschaft der Welt zudem ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm bekannt gegeben. Teil davon ist die Streichung von 25 unrentablen Routen in Nordamerika, Peru und Zentralamerika.

Zudem wurde der Verkauf von nicht-strategischen Beteiligungen wie die Fluggesellschaften Sansa (Costa Rica) und La Costeña (Nicaragua) beschlossen. Zur Stärkung der Reserven beschloss das Management von Avianca auch 39 Flugzeuge zu verkaufen, darunter 10 A320 und alle 10 Embraer E190. Quelle: aerotelegraph.com / DMM