B737 MAX Chefingenieur tritt vorzeitig ab

Der Chefingenieur von Boeing Commercial Airplanes, John Hamilton, ist vorzeitig in den Ruhestand getreten. Er war im März 2019 für diesen Posten nach den beiden tödlichen Abstürzen von B737 MAX ernannt worden und musste als Zeuge vor dem US-Kongress zusammen mit seinem obersten Chef CEO Dennis Muilenburg aussagen. Die Kongress- und später nochmal Ausschussmitglieder hatten den sofortigen Rücktritt von Muilenberg gefordert.

Die Nachricht vom Rücktritt Hamilton war zunächst nur in einem internen Papier des neuen Chefs für kommerzielle Flugzeuge, Stan Deal und Boeing Chef-Ingenieur Greg Hyslop verbreitet worden. An sich sollte Hamilton dazu bewegt werden, erst 2020 zu gehen; denn er wurde zur Aufklärung der Umstände in Sachen B 737 MAX gebraucht. Doch sah sich Hamilton vor den Kongressvertretern stark in die .Zange genommen, zumal, als ihm und Muilenberg vorgeworfen wurde, dass es schon lange Zeit vor den Unglücken Warnungen von Boeing Ingenieuren gegeben hatte, die er und Muilenberg aber missachtet hätten.

Peter DeFazi, Vorsitzender des „House Transportation and Infrastructure Committee” hatte Hamilton und Muilenberg in einer fünfstündigen Anhörung (DMM bwerichtete) die Schreiben mit den Warnungen der Untergebenen vor die Nase gehalten. Doch entgegnete Hamilton seinerzeit, er wüsste nichts von diesen Hinweisen, er hätte sie angeblich nie zur Kenntnis bekommen. Das glaubte ihm aber keines der Ausschussmitglieder und auch die Kongressabgeordneten schüttelten den Kopf.

Unabhängig davon entwickelten die zuständige IT-Fachleute bei Boeing eine neue Software für die Steuerung des Unglücksfliegers. Der Flugzeugbauer hofft, dass die US-Luftaufsichtsbehörde “The Federal Aviation Administration (FAA)” diese Software freigibt und vielleicht noch zum Jahresende 2019 die nahezu 400 gegroundeten Jets wieder in Betrieb gehen können. Doch braucht es nicht nur die Zertifizierung der FAA, sondern auch der anderen Aufsichtsbehörden in Europa, Asien usw.. Quelle: DMM