BCD Travel geht es schlecht - 3.000 müssen gehen

Mehr als ein Fünftel aller Beschäftigten setzt die Travel Management Company BCD Travel auf die Straße. Hintergrund ist der massive Rückgang des Geschäftsreisesktors weährend der weltweit grassierenden Covid-19 Pandemie.

Laut John Fentener van Vlissingen sind aktuell noch etwa 14.000 Frauen und Männer beim Anbieter von globalem Geschäftsreisemanagement in Lohn und Brot. Voriges Jahr waren es noch 14.900. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Utrecht, Niederlande, ist in 109 Ländern tätig und erzielte 2019 einen Gesamtumsatz von 27,5 Mrd. US-Dollar. Für viele der Belegschaftsmitglieder gibt es keine Arbeit mehr, weshalb sie von der Payroll gestrichen werden.

BCD Travel hat riesige Verluste infolge der “Seuche” erlitten, die Geschäftsreisen fast überall zum Stillstand gebracht haben. Wie alle anderen Marktteilnehmer, z.B. Airlines oder Hotellerie muss auch BCD Travel schmerzhaft erfahren, dass der vermeintliche Aufschwung nach dem Sommer 2020 sich nicht verfestigt, sondern die Erholung aktuell wieder durch ein Aufflammen der Pandemie gebremst wird. Auf dem Höhepunkt der Krise war der Umsatz um 99 % eingebrochen, so van Vlissingen. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet der TMC-Chef einen Umsatzrückgang von 75 % im Vergleich zum Vorjahr. Das wären nur noch rund 6,9 Mrd. USD. Van Vlissingen schätzt, dass BCD nicht vor 2022 wieder zurück in die Profitabilitätszone kommt, und wenn, dann werden die Umsatzzahlen nur marginal besser sein.

Der CEO fürchtet, dass virtuelle Dienstreisen in Zukunft eine signifikante Zahl an physischen Geschäftsreisen ersetzen wird. Und dies bei sehr vielen Firmen, die BCD betreut.  Nur einige wenige Branchen, z.B. die Pharma-Branche wird in den kommenden Jahren wieder vermehrt auf physische Dienstreisen zurückkehren.

Um finanziell halbwegs unbeschadet aus der Krise zu kommen, hat BCD einen Antrag auf Förderung aus dem U.S. Federal Reserve's Main Street Lending Program gestellt. Bis jetzt aber gibt es noch keine endgültige Zusage. Quelle: BCD / DMM