Beginnt eine Rangelei um ITA?

Das Management des Alitalia-Nachfolgers ITA hat es schon durchblicken lassen: Es möchte mit seiner Airline am liebsten zur Lufthansa-Gruppe gehören. Gleichzeitig hat es angekündigt, die SkyTeam-Allianz noch in diesem Jahr wieder verlassen zu wollen. Beide Führungsspitzen von LH und ITA sind in Gesprächen. Ob Rom nach Frankfurt, München, Wien, Zürich und Brüssel zu einem weiteren Drehkreuz der LH-Gruppen werden wird, ist noch offen.

ITA und Lufthansa verhandeln über eine mögliche Beteiligung der LH an der noch taufrischen italienischen Nachfolgerin der Alitalia. Foto HF

Über einen bevorstehenden Lufthansa-Einstieg bei ITA ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Laut der italienischen Zeitung „Il Messagero“ verhandelt Lufthansa mit den beiden ITA-Spitzen Fabio Lazzerini und Alfredo Altavilla über einen ITA-Anteil von 15 bis 20 % mit Option bis 40 %. Kommentieren will Lufthansa den möglichen Deal nicht. Noch nicht, so Insider. Im Verbund mit Lufthansa will ITA die Drehkreuzfunktion des Flughafens Rom stärken - das Langstreckengeschäft gilt in der Strategie des Alitalia-Nachfolgers als Schlüssel zu schwarzen Zahlen. Denn auf Inlandsverbindungen agiert der irische LC Carrier als ärgster Widersacher ITA’s. Die Iren hatten ihren Marktanteil in Italien 2021 zeitweise auf mehr als 40 % gesteigert.

Lufthansa ist nicht der einzige Interessent an ITA. Verstörend wirkt auf das LH-Management, dass ITA mit dem US-Riesen Delta Air Lines vor wenigen Wochen erst einen Codeshare-Vertrag eingegangen ist. Und noch ein weiterer Wettbewerber soll Interesse an einer „Zusammenarbeit“ mit ITA angemeldet haben, so die Zeitung: IAG. Der Mutterkonzern von British Airways und Iberia. Die italienischen Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi drängt auf eine zügige Investorenlösung. Denn Rom verspürt nur wenig Lust, nach dem „Fass ohne Boden“ Alitalia auch in die ITA zig Milliarden an Steuergeldern zu stecken. Nur bis 2025 sollen 1,35 Mrd. Euro vom Staat an ITA  gehen. Nach der Starthilfe soll sich die Airline selbst tragen. Doch das dürfte ohne externen Investor kaum möglich sein. Quelle: Il Messagero / Aero.de / DMM