Bei AUA droht Streik über Ostern

Lufthansatochter Austrian Airlines musste am Dienstag, 28. März 2023 mehr als 100 Flüge als Folge einer eine Betriebsversammlung des Cockpit- und Kabinenpersonals streichen. Über Ostern könnte es noch schlimmer werden.

Die Verhandlungen zwischen dem AUA-Management und den Crews kommen nicht so recht voran. Im Tarifstreit drohen Belegschaftsvertreter mit einem Streik zu Ostern. Die rund 1.200 anwesenden Bordbeschäftigten der AUA haben auf der Betriebsversammlung am Dienstag, 28. März 2023 am Wiener Airport das weitere Angebot des Managements im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen einstimmig als nach wie vor unzureichend abgelehnt.

Die Beschäftigten sind vor allem empört, weil das AUA-Management an sich selbst und die Führungskräfte rückwirkend Boni auszahlen möchte, während die Beschäftigten in den letzten vier Jahren ein Mega-Sparpaket über sich ergehen lassen und auch durch die krisenbedingte Kurzarbeit weitere Gehaltseinbußen verkraften mussten. So hätten FlugbegleiterInnen mit einem Grundgehalt von 1.850 Euro brutto bis zu eineinhalb Monatsgehälter in die AUA investiert, während sich AUA-Führungskräfte jetzt Bonusprämien von bis zu einem Jahresgehalt gönnen wollen, kritisiert die Gewerkschaft vida.   

Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt: „Die Belegschaft hat mit Kurzarbeit, Gehaltsverzicht und massivem Arbeitseinsatz zum guten Geschäftsergebnis der Airline beigetragen. Sie verspürt jetzt einen Mangel an Wertschätzung. Auch die Fake-News zum Angebot, die das Management in der Öffentlichkeit und in den Medien verbreiten ließ, beinhalten ein Angebot, das viel weniger wert ist, als gegenüber den Medien kolportiert. Das Angebot, das vom Management mit 12,3 % angegeben wurde, betrage in Wahrheit nur durchschnittlich 8,5 %. Das alles zusammen, hat zum heutigen Ergebnis der Betriebsversammlung geführt.“

Der Betriebsrat Bord wird jetzt gemeinsam mit der Gewerkschaft vida versuchen, mit dem Management in den nächsten Tagen noch einmal Gespräche aufzunehmen. „Dabei werden wir dem Management vermitteln, dass das Angebot nach wie vor unzureichend ist, und bis Gründonnerstag noch die Möglichkeit zum Nachbessern besteht, um ein Ergebnis zu erzielen“, so Rainer Stratberger, Vorsitzender des Betriebsrat Bord. „Sonst wird es schon ab Gründonnerstag zu weiteren Maßnahmen kommen. Ein Arbeitskampf bis hin zum Streik ist definitiv nicht mehr ausgeschlossen. Quelle: vida / DMM