Die US-Regierung zwingt Fluggesellschaften, bei allen Passagieren ein Geschlecht einzutragen – auch wenn deren Reisepass ein „X” enthält. Inzwischen hat die Grenzschutzbehörde der USA die von Donald Trump gleich zu Beginn seiner Amtszeit angeordnete Regel vollständig umgesetzt. Sie verpflichtet Fluggesellschaften, im System zur Passagierkontrolle ausschließlich M oder F für das Geschlecht anzugeben. Das betrifft auch alle internationalen Flüge von und in die USA, also z.B. auch deutsche (Geschäfts)Reisende mit einem D (für divers) im Pass.
Grundlage der Maßnahme der Customs and Border Protection CBP ist ein Dekret von Präsident Donald Trump, das Bundesbehörden seit Januar 2025 dazu verpflichtet, auf offiziellen Dokumenten nur noch das biologische Geburtsgeschlecht zu erfassen. In einem politischen Statement hatte Trump erklärt, „woke Ideologien“ aus der Verwaltung entfernen zu wollen. Geschlechter wie „divers“ oder „nonbinär“ werden unter seiner Regierung nicht mehr anerkannt.
Damit wird die 2022 eingeführte Möglichkeit eines X-Eintrags für nichtbinäre Personen praktisch abgeschafft. Zwar bleiben bestehende Pässe mit dieser Kennzeichnung gültig, doch Airlines müssen sie bei der Dateneingabe künftig übergehen und eines der beiden traditionellen Geschlechter angeben. Nach einer Übergangsfrist sollen Eingaben mit anderen Buchstaben vom System automatisch zurückgewiesen werden.
Bürgerrechtsgruppen warnen vor „Verunsicherung und Diskriminierung“ für Reisende mit X-Pass. Besonders im internationalen Reiseverkehr könnte es zu Problemen an Check-in-Schaltern oder bei der Einreise kommen. Während einige Staaten – darunter auch Deutschland – das dritte Geschlechtsmerkmal auf Pässen anerkennen, geht die Regierung der USA derzeit den umgekehrten Weg. Die Vereinigten Staaten befinden sich dabei in bester Gesellschaft. Denn in 95 % aller Länder dieser Welt gibt es im Reisepass nur männlich oder weiblich.
Ein Gericht in Massachusetts hat den X-Pass zwar weiterhin als gültiges Reisedokument bestätigt. Doch die Trump-Verwaltung versucht, diese Entscheidung aufheben zu lassen. Quelle: CBP / DMM




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