Bei Lufthansa droht ein Pilotenstreik

Zur Hochphase im Sommergeschäft droht ein Pilotenstreik bei der Lufthansa und deren Kerngesellschaften. Vor einigen Wochen gab es zwar einen Krisengipfel mit Vertretern des LH-Managements und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, der aber ohne Ergebnis blieb. Die Fronten sind ziemlich verhärtet.

Bei Lufthansa spitzt sich der Konflikt mit dem Cockpit-Personal weiter zu. Der Konzern hatte Ense 2021 die Perspektivvereinbarung (PPV) von 2017 mit der VC gekündigt, mit der eine Flotte von mindestens 325 Flugzeugen bei der Lufthansa-Kerngesellschaft garantiert worden war. Auch die damit verbundenen Beschäftigungszusagen für rund 5.000 PilotInnen sind hinfällig. Die Flottenzusage hatte die Leitung er Kranichairline gekündigt, weil sie diese nicht aufrechterhalten könne; denn absehbar werde es weniger Nachfrage geben, erklärte kurz vor Weihnachten 2021 ein LH-Unternehmenssprecher (DMM berichtete). Umgekehrt erklärte die Gewerkschaft damals, dass sie ihrerseits den Gehaltstarifvertrag bei der Kerngesellschaft zum 30. Juni 2022 gekündigt hat.

In einer viertägigen Konklave war es vor einigen Tagen nicht gelungen, einen Durchbruch zu erzielen, stellte Lufthansa fest. Zu unterschiedlich seien aktuell die Sichtweisen auf die Situation des Unternehmens und die daraus abzuleitenden Handlungsbedarfe.

Der zweite Corona-Krisentarifvertrag zwischen Lufthansa und Cockpit ist am 31. März abgelaufen. Aktuell herrscht ein Patt, doch schon im Sommer könnte diese Schwebesituation in einen Pilotenstreit umschlagen. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat nach dem Vergütungstarifvertrag im März auch die seit 2017 geltenden Manteltarifverträge für die Flugzeugführer der Kerngesellschaften aufgekündigt. Damit sind die Piloten ab Juli 2022 streikfähig. Lufthansa lehnte eine Stellungnahme zum aktuellen Zeitpunkt ab. Quelle: LH / VC / DMM