Beim Enteisen wurde Passagieren schlecht

Kurz vor dem Start am 24. Januar 2018 musste im kanadischen Quebec City eine A321 der kanadischen Fluggesellschaft Air Transat noch enteist werden. Dabei wurde den meisten der 185 Passagieren an Bord übel. Der Flug konnte nicht stattfinden.

Flug TS 782 stand vor der Startbahn, um enteist zu werden. Der Transat Airbus A321-200 sollte vom kalten Kanada ins etwas wärmere Fort Lauderdale nach Florida fliegen. Noch während des Enteisungsvorgangs mit den üblichen chemischen Spitzmitteln gerieten deren Dämpfe offensichtlich in die Kabine, so dass den meisten der 185 Fluggäste und Flugbegleitern schlecht wurde. Daraufhin wurde der Enteisungsvorgang gestoppt und die Passagiere wurden zurück ins Terminal gebracht.

In einer Klinik wurden Vergiftungserscheinungen festgestellt. Elf der Passagiere mussten stationäre aufgenommen werden. Techniker inspizierten den Jet, bei dem vermutlich ein Ventilationsdefekt dafür gesorgt hatte, dass giftige Dämpfe des Enteisungsmittels in die Kabine gelangt waren.

Beim Enteisen Hierbei wird in der Regel über Sprühpistolen ein Gemisch aus heißem Wasser und Glykol versprüht.  Es gibt nach ISO/SAE vier Flüssigkeitstypen. Typ II, III und IV bestehen aus etwa 50 % Glykol und 49 % Wasser und können bei Temperaturen bis mindestens −25 °C eingesetzt werden. Sie sind mit Verdickern versetzt, sodass sie besser anhaften. Dadurch bleibt das Enteisungsmittel länger auf den Oberflächen des Flugzeugs und kann sogar schwammähnlich ein gewisses Maß an winterlichen Niederschlägen in sich aufnehmen und verflüssigen. Während Wasser und Glykol sind stets die Grundbestandteile darstellen, kommen noch andere Chemikalien hinzu. Das sind Stoffe, die beispielsweise verhindern sollen, dass Korrosionen eintreten. Darin enthalten sind auch Haftstoffe, die dazu beitragen sollen, dass die Enteisungsmittel länger an den Flugzeug-Oberflächen anhaften, laut Chemikern Stoffe, die durchaus etwas kritischer zu betrachten sind. Quelle: DMM