Beim Warten auf den Zug fehlt oft das WLAN

Nicht jeder Business Traveller startet seine Bahnreise ab einem großen Bahnhof. Oft sind es kleinere Bahnstationen. Wer dort auf einen Zug wartet, muss an den meisten Haltepunkten in Deutschland ohne WLAN auskommen.

Eine Auswertung der Allianz pro Schiene von aktuellen Bundeszahlen bescheinigt nur den drei Bundesländern Schleswig-Holstein, Hessen und Hamburg eine gute Abdeckung. Diese Vorreiter bieten den Fahrgästen eine kostenfreie Verbindung ins Internet an mindestens drei von vier Haltestationen. Spitzenreiter Hamburg glänzt sogar mit einer WLAN-Abdeckung von 100 %. 

In Berlin dagegen hat das digitale Zeitalter an den Zugstationen noch nicht begonnen. In dem größten Stadtstaat Deutschlands sind gerade 9 % der Haltepunkte mit WLAN ausgestattet. Damit bleibt die Hauptstadt hinter dem Bundesdurchschnitt von 12 % zurück. Beim bundesweiten Schlusslicht Brandenburg sind Zughaltepunkte mit WLAN sogar die absolute Ausnahme: Nur eine von hundert Stationen bietet diesen Service. Besonders schlecht sieht es auch im Saarland mit einer WLAN-Abdeckung von 1,3 % und in Rheinland-Pfalz mit 1,4 % aus.

„Die flächendeckende Ausstattung mit kostenlosem WLAN sollte heutzutage eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Er forderte ein Bundesprogramm als Unterstützung für die Länder, um die Ausstattung der Zugstationen mit WLAN rasch zu verbessern. In der Pflicht sieht er aber auch die Länder. „Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind riesig. Nachzügler wie Brandenburg, Saarland oder Berlin sollten sich ein Beispiel an Hamburg, Hessen und Schleswig-Holstein nehmen. Die drei Spitzenreiter zeigen, dass mit dem nötigen politischen Willen der Internetzugang sehr schnell sehr viel besser sein kann als er es heute ist.“ Quelle: Allianz pro Schiene / DMM