Beispiel aus USA, das auch in Deutschland Schule machen sollte

Das sollte mal Schule machen bei so manchen Taugenichtsen unter den deutschen Spitzenmanagern: Auf ihre oft vollkommen überzogenen Gehälter verzichten. Boeing-Vorstandschef Dave Calhoun und der Verwaltungsratsvorsitzende Larry Kellner verzichten bis Jahresende auf ihre Gehälter. Auch der CEO von United will bis auf Weiteres kein Geld haben.

Auch in den USA macht sich das Corona-Virus breit und lähmt zunehmend die Wirtschaft. Auch jenseits des Großen Teichs mehren sich die Rufe von Unternehmen nach staatlicher Unterstützung, wenngleich nicht so gravierend wie in Deutschland. Bemerkenswert: In den Vereinigten Staaten dringen Demokraten wie Republikaner als Voraussetzung für die Unterstützung von Unternehmen aus Steuermitteln darauf, dass Unternehmen die Vergütung von Führungskräften, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen an die Aktionäre begrenzen. Auf solch‘ eine Idee kommt die höchst fragwürdige deutsche Bundesregierung gar nicht erst.

In Deutschland rufen zig Tausende Unternehmen, sogar Konzerne, nach staatlicher Hilfe, natürlich ohne Gegenleistung. Im Gegenteil: Erinnern wir uns nur an die unsäglichen Diesel-Betrügereien oder an die Bankenkrise. Mit Ausnahme von Ex-Audi-Chef Rupert Stadler wurde keiner der Verantwortlichen hinter Schloss und Riegel gebracht, wie es die deutsche Gerichtsbarkeit gerne bei jedem kleinen Taschendieb praktiziert. Wirtschaftsverbrecher unter den Konzernlenkern, die es nun mal auch in Deutschland gibt, werden stattdessen hofiert, bekommen nach ihren Abgängen als CEOs auch noch hoch dotierte Aufsichtsratsposten oder kassieren selbst nach einem unwürdigen Abgang Unsummen.

Wir empfehlen mal den Blick so manch geldgierigem Konzernchef Richtung USA: Dort heißt es im jüngsten Press-release von Boeing: „CEO Dave Calhoun and Board Chairman Larry Kellner will forgo all pay until the end of the year.“ Auf deutsch: die beiden Boeing-Top-Manager Calhoun und Kellner werden bis Ende des Jahres auf ihre Gehälter verzichten. Zu 100 %. Außerdem setzt der US-Konzern seine Dividende aus. Übrigens haben auch der Chef der US-Fluggesellschaft United Aurlines, Oscar Munoz und United President J. Scott Kirby (übernimmt im Mai die Position des CEO) angekündigt, dass sie auf ihre Gehälter zu 100 % mindestens bis Ende Juni 2020 verzichten wollen.

Vor dem Hintergrund der Existenznöte hunderttausender kleinerer Unternehmer in Deutschland sollten auch deutsche Konzernchefs darüber nachdenken, ob sie nicht auch auf ihre zumeist vollkommen überzogenen und ihrer Leistung in aller Regel nicht entsprechenden Millionengehälter verzichten wollen. Das wäre ein Signal. DMM