BER: Doppellandung statt Eröffnungs-Festakt

Mit neun Jahren Verspätung und zahllosen negativen Schlagzeilen in den Medien weltweit eröffnet der BER am 31. Oktober 2020. Dies indes ohne jeglichen Festakt und demzufolge so ganz anders als 2011 geplant.

Inzwischen ist ein vergleichsweise einfaches Terminal 2 von einem Bremer Generalunternehmer hochgezogen worden. Es ist auf eine Kapazität von 6 Mio. Passagieren/Jahr ausgelegt. Es soll 2021 mit Beginn des Sommerflugplans in Betrieb genommen werden. Vorerst will die Betreibergesellschaft FBB das pünktlich fertiggestellte Zusatzgebäude nicht nutzen. Denn angesichts vermutlich über den Winter sehr niedriger Passagierzahlen reicht das Hauptterminal mit seiner Kapazität von 24 Mio. Fluggästen allemal aus.

Zwei Flugzeuge von Lufthansa und Easyjet, den bis auf Weiteres besten BER-Kunden, werden am Eröffnungstag parallel landen – und so den Großstadt-Airport einweihen. Die beiden Fluggesellschaften sind die besten Kunden. Danach bleibt die Südbahn als zweite Start- und Landepiste noch bis 03. November geschlossen. Erst am 04. November wird der BER in seiner ersten Ausbaustufe voll operationell sein. Endgültig in seiner Rolle als alleiniger Flughafen Berlins kommt der BER eine Woche nach der Eröffnung an, wenn am 8. November der Airport Berlin-Tegel schließt. Erst mit Ende dieser Übergangsphase werden auch alle Fluggesellschaften von Tegel zum BER umgezogen sein.

Das Terminal 5, so heißt jetzt das bisherige Terminal des ausgedienten Flughafens Schönefeld, bietet eine Passagierkapazität von bis zu 10 Mio.. In erster Linie soll es für Fluggäste von Lowcost-Airlines dienen. Die FBB geht davon aus, dass die Zivilluftfahrt im Lauf dieses Jahrzehnts wieder zu alter Stärke zurückkehren wird. Daher wird gegenüber dem NER Hauptterminal (1) ein T3 errichtet. Es soll auf eine Kapazität von 15 Mio. Airlinekunden ausgerichtet sein und das T5 Anfang der 2030er Jahre ersetzen. Der Berliner Hauptstadtflughafen soll in den kommenden zwei Jahrzehnten erweitert werden. Quelle: FFB / DMM