BER-Start ohne Party

Zur Eröffnung des neuen Berliner Großstadtflughafens BER wird es keine Party geben. Der Betrieb wird einfach gestartet, sagt Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.

Fast neuneinhalb Jahre nach der geplanten Eröffnung steht dem Start nichts mehr im Weg. Alle luftverkehrsrechtlichen und baubehördlichen Genehmigungen liegen vor. Der Probebetrieb in den zurück liegenden vier Monaten soll sehr zufriedenstellend gelaufen sein. Was jetzt fehlt, sind die großen Airlines und natürlich viele Passagiere. Beides ist aber mehr als fraglich angesichts der Corona-Pandemie. Und noch eine Angelegenheit ist dramatisch: Die der Finanzen. Der Fixkostenanteil ist immens hoch, die Flughafengesellschaft hat in 2020 viele Mio. Euro verloren, weshalb sie weitere Millionen als Geldspritze braucht, um nicht gleich nach dem Start bankrott zu gehen.
Da es derzeit für 2021 kaum Entwarnung an der Corona-Front geben wird, dürfte auch das nächste Jahr für den Flughafenbetreiber alles andere als lustig werden. Wie seine Amtskollegen in Frankfurt oder München fürchtet Engelbert Lütke Daldrup, dass vielleicht bis zu fünf Jahre vergehen werden, bis wieder Normalität im Luftverkehr eintreten wird.

Vorher aber möchte der Flughafenchef, dass am BER der Langstreckenbereich massiv ausgebaut werden kann. Dazu müssen neben der Lufthansa auch andere Luftfahrtunternehmen aktiv und natürlich die Bundesregierung werden. Die muss z.B. weitere Flugrechte für Berlin aushandeln. Dazu zählt für die FBB eindeutig der asiatische Markt. Es sei doch kurios, dass Geschäftsleute aus China, die nach Berlin wollen, zunächst nach Prag fliegen müssen, um dort nach Berlin umzusteigen. Quelle: Handelsblatt / FBB / DMM