Berlin plant höhere Zuschüsse für Schienennetz

Jahrzehntelang hieß es bei der Deutschen Bahn Rückbau von Strecken, Rückbau von Überholgleisen, Rückbau von Anschlussgleisen, Rückbau von kleineren Bahnhöfen, Rückbau von Weichenverbindungen. Die Folgen der katastrophalen Bahnpolitik äußern sich in einem mehr oder weniger unzuverlässigen Bahnsystem mit Zugausfällen, Verspätungen etc.. Nun plant Berlin angeblich so viel Geld wie noch nie ins Schienennetz der Deutschen Bahn zu stecken. Langfristig soll damit die Zuverlässigkeit der Bahn wieder auf Vordermann gebracht werden.

Ein wichtiger Grund, weshalb es mit der Bahn mehr bergab denn bergauf ging und geht ist die Tatsache, dass an den Schalthebeln des Logistikkonzerns mit Ausnahme des aktuellen Bahnchefs Richard Lutz keine eisenbahnaffinen Leute sitzen. Im Bahnvorstand sind durch die Bank Manager, die vom System Bahn keine Ahnung haben. Und die Verkehrsminister der letzten 40 Jahre sind keinen Deut besser.

Zusammen hat es ein Team aus Autolobbyisten und bahnfernen DB-Lenkern geschafft, die Systemrelevanz Bahn in Grund und Boden zu fahren. Stattdessen herrscht Lkw-Chaos, wohin man blickt; der Lkw-Verkehr in und durch Deutschland richtet Jahr für Jahr Schäden an der Infrastruktur, in Sachen Umwelt- und Klimaschäden, in Sachen Unfall und Tod an, die den bundesdeutschen Haushalt weit übersteigen. Die Schiene hingegen als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel wird grob fahrlässig aufs Spiel gesetzt. Insofern sind auch 25 Jahre Bahnreform kein Ruhmesblatt deutscher Verkehrspolitik. Kein Wunder, dass weder DB AG noch die Bundesregierung aktuell wagen, dieses Jubiläum auch nur ansatzweise zu feiern.

Angeblich plant Berlin nun zwischen 2020 und 2029 rund 50 Mrd. Euro in die Modernisierung der Trassen zu investieren. U.a. sollen damit auch drei neuen Hochgeschwindigkeitstrassen realisiert werden: Zwischen Würzburg und Nürnberg, zwischen Frankfurt/M. und Mannheim und ausbauweise Hannover-Berlin.
Derzeit überweist der Bund jährlich 3,5 Mrd. Euro für „Ersatzinvestitionen“ Nun sollen die Zuschüsse für das Schienennetz ab 2020 auf 4,6 Mrd. Euro, ab 2025 auf 5,6 Mrd. Euro pro Jahr ansteigen. Ein Klacks gegenüber den Ausgaben, die sich Berlin für die Flüchtlingspolitik leistet: Die kostet den Steuerzahler pro Jahr über 35 Mrd. Euro!!! DMM