Berliner Verkehrsverbund erhöht Preise

Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat eine Tariferhöhung zum 01. Januar 2020 beschlossen. Auf Basis des Tarifindex‘ ergibt sich eine durchschnittliche Steigerungsrate von 3,3 %. Die Anpassungsrate orientiert sich an der Preisentwicklung der Lebenshaltungs-, Strom- und Kraftstoffpreise der vergangenen fünf Jahre.

Der Berliner Verkehrsverbund erhöht die Preise zum Jahreswechsel. Foto: VBB

Wichtig zu wissen für Mobilitätsmanager und Business Traveller: Die Preise einzelner Produkte steigen teils überproportional, viele liegen darunter, wieder andere bleiben sogar preisstabil. Für Abonnenten in Berlin und SchülerIinnen und Azubis im ganzen Verbundgebiet ändert sich nichts, für PendlerIinnen aus Berlin BC und ABC steigen die Preise für die VBB-Umweltkarten geringfügig. Höhere Anpassungen gibt es dagegen bei den überwiegend touristisch genutzten Tickets wie Einzelfahrausweisen, Tages- und Kleingruppenkarten.

Viele BerlinerIinnen und PotsdamerIinnen kaufen sich statt eines Einzelfahrausweises die 4-Fahrten-Karte und haben schon bei der ersten Fahrt mit Bus und Bahn eine deutliche Ersparnis. Um ihnen weiterhin diese günstige Alternative anbieten zu können, werden die Preise für das starke Vierer-Packet nicht erhöht. Zum Jahresbeginn steigt z.B. der Preis für ein Einzelfahrausweis Berlin AB von jetzt 2,80 Euro auf künftig 2,90 Euro. Wer jedoch mit der 4-Fahrten-Karte unterwegs ist, bleibt beim alten Preis für weiterhin nur 2,25 Euro pro Fahrt. Neu eingeführt wird in Potsdam die 4-Fahrten-Karte im Tarifgebiet ABC für 10,40 Euro (Einzelfahrt bleibt damit stabil bei 2,60 Euro).

Unverändert bleiben 2020 u.a. die Preise für Abo-Kunden in Berlin und für das VBB-Abo 65plus. Auch für alle Azubis und SchülerIinnen in Berlin und Brandenburg ändert sich der Preis für die Zeitkarten nicht. Das VBB-Firmenticket mit Arbeitgeberzuschuss bleibt in Berlin AB weiterhin unter der 50-Euro-Marke. Neu eingeführt werden weitere Anschlussfahrausweise und eine 4er-Tageskarte in den kreisfreien Städten. Für viele Fahrgäste wird sich trotz der Fahrpreiserhöhungen keine Verschlechterung ergeben, so der VBB.

Pilotprojekt Fahrradmitnahme. Für VBB-Umweltkarten-Abonnenten in Berlin AB wird geprüft, ob die Mitnahmeregelung auch auf Fahrräder angewendet werden kann. Statt der Mitnahme von einem Erwachsenen und bis zu drei Kindern am Wochenende und wochentags nach 20 Uhr könnte alternativ ein Fahrrad mitgenommen werden.

VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel: „Wir sind uns alle einig: Die Verkehrswende ist nur mit dem öffentlichen Nahverkehr zu stemmen! Das setzt ein hochwertiges, leistungsfähiges Bus- und Bahnsystem voraus. Vor dem Hintergrund steigender Kosten bei den Verkehrsunternehmen im VBB kommen wir aber derzeit an moderaten Fahrpreiserhöhungen nicht vorbei. Steigende Preise sind kein Selbstzweck: Wir brauchen nach zwei Jahren der Preisstabilität auch weitere Einnahmen über die Ticketerlöse. Die Unternehmen müssen investieren: in neue Fahrzeuge, in Wartung, in moderne und umweltfreundliche Antriebe, in Digitalisierung und in fair bezahltes Personal. Der ÖPNV muss preiswert, aber gleichzeitig auch gut sein. Wichtig ist uns, dass vor allem die Stammkundinnen und Stammkunden nicht mehr bzw. nur wenig mehr für ihre regelmäßigen Fahrten bezahlen müssen. Das Abonnement muss sich weiter lohnen.“ Quelle: VBB / DMM