Beschwipster Kapitän wurde umgehend entlassen

Ein Pilot der Southwest Airlines wurde am frühen Mittwochmorgen festgenommen, kurz bevor er sich ans Steuer einer Boeing 737 setzen wollte. In der Passagiermaschine befanden sich bereits 243 Personen an Bord. Ein TSA-Agent hatte Alkoholgeruch des Kapitäns bemerkt.

Nach Angaben des Sheriff-Büros von Chatham County wurde der 51-jährige Pilot von der Polizei des Flughafens Savannah wegen des Verdachts unter Alkoholeinfluss zu stehen festgenommen. Er musste eine  Kaution in Höhe von 3.500 US-Dollar hinterlegen. Laut einem Sprecher der Fluggesellschaft wurde der Pilot umgehend entlassen. 

Der Southwest-Flug WN-3772 sollte am 15. Januar gegen 06:05 Uhr morgens Ortszeit vom Savannah/Hilton Head International Airport (SAV) zum zweistündigen Flug zum Chicago Midway Airport starten. Als der Flugzeugführer den TSA-Kontrollpunkt passierte, stellte der Sicherheitsbeamte fest, dass der Pilot nach Alkohol roch. Umgehend wurde die Flughafenpolizei gerufen. Nach der Verhaftung des Kapitäns musste Southwest mühsam nach einem Ersatzpiloten suchen. Deswegen konnte der Flug erst kurz nach 11 Uhr starten, so dass die Passagiere mit einer Verspätung von fast fünf Stunden in Chicago ankamen.

Nach den Regeln der Federal Aviation Administration (FAA) dürfen Piloten innerhalb von 8 Stunden vor einem Flug keinen Alkohol konsumieren – es gilt die sogenannte „Bottle to Throttle“-Regel. Diese Regel ist jedoch nicht narrensicher. Piloten müssen aber nachweisen, dass ihre Blutalkoholkonzentration 0,04 % nicht überschreitet. Sollten sie die Regel missachten und  versuchen trotz Überschreitung der Alkoholgrenze zu fliegen, insbesondere auf internationalen Strecken, kann sie das den Job kosten.

Im März 2024 wurde ein Pilot der Delta Air Lines im Vereinigten Königreich zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, „sich zum Dienst als Pilot gemeldet zu haben, obwohl er durch seinen Alkoholkonsum bei der Ausübung seiner Tätigkeit beeinträchtigt war. Der 63-jährige Kapitän sollte gerade mit einer voll ausgebuchten Boeing 767 von Edinburgh (Schottland) nach New York JFK fliegen, als seine Tasche zur weiteren Inspektion am Sicherheitskontrollpunkt des Flughafens zur Seite gezogen wurde. Die Beamten wurden misstrauisch, als sie in seinem Handgepäck eine halb ausgetrunkene Flasche Jägermeister fanden und die Polizei riefen. Es wurde festgestellt, dass der Kapitän  0,49 Promille Alkohol im Blut hatte, während der gesetzliche Grenzwert nur 20 Milligramm beträgt.

Ende letzten Jahres entgingen zwei diensthabende Delta-Flugbegleiter nur knapp einer Festnahme in den Niederlanden, nachdem beide nur wenige Minuten vor ihrem geplanten Flug nach New York JFK zufällige Alkoholtests am Amsterdamer Flughafen Schiphol nicht bestanden hatten. Eines der Besatzungsmitglieder wurde zu einer Geldstrafe von 1.900 Euro (2.000 US-Dollar) verurteilt, nachdem festgestellt wurde, dass es die gesetzliche Alkoholgrenze für Flugzeugbesatzungen um das Siebenfache überschritten hatte, während das zweite Besatzungsmitglied nur 275 Euro Strafe zahlen musste. Quelle: DMM / Southwest Airlines