Beste Restaurants in Österreich

Einen Tag vor dem Guide Michelin 2019 in Deutschland ist in Österreich der Falstaff Restaurant-Guide erschienen. Mehr als 255.000 Votings von rund 18.800 Gästen hat die Redaktion für den neuen Führer erhalten. Bewertet wurden die Kategorien Essen, Service, Weinkarte und Ambiente. Nummer eins ist auch 2019 das „Steirereck“ im Wiener Stadtpark.

Das Steirereck im Wiener Stadtpark gilt als das beste Restaurant Österreichs. Foto: Steirereck

Das Wiener Restaurant wurde von den Falstaff-Testern erneut am höchsten bewertet. Ergebnis: Erneut die Maximalbewertung 100 Punkte für Patron und Küchenchef Heinz Reitbauer.  Beeindruckend verteidigt das Haus mit moderner Haute Cuisine und österreichischer Kochtradition durchgehend seit 2007 seinen Titel als bestes Restaurant Österreichs. 2019 setzte es mit der „besten Weinkarte“ sogar noch einen drauf.

In der Gesamtwertung knapp dahinter liegen „Döllerer“ in Golling, „Landhaus Bacher“ in Mautern, die Brüder „Obauer“ in Werfen, Silvio Nickol in Wien und „Simon Taxacher“ in Kirchberg mit 99 Punkten auf Platz zwei. Mit 98 Punkten folgen „Mraz & Sohn“ in Wien, „Rote Wand Chef’s Table im Schualhus“ in Lech sowie das „Saag“ am Wörthersee auf Platz drei.

Generell hat die Zahl der Top-Restaurants in Österreich deutlich zugenommen. Während im Vorjahr 29 Betriebe vier Gabeln – und damit die höchste Auszeichnung – erhielten, sind es in diesem Jahr bereits satte 36.

Mit dem Vöslauer Award für Nachhaltigkeit & Innovation wird 2019 erstmals ein Sonderpreis einem Thema gewidmet, das wesentlich mehr als ein Trend oder eine Modeerscheinung ist. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Konsequenz und Authentizität in der gewählten Arbeitsweise, sondern vor allem auch Innovation – denn oft sind die nachhaltigsten Betriebe die innovativsten. Einen dieser Betriebe führt der erste Preisträger Josef Floh mit seinem „Floh“ in Langenlebarn in Niederösterreich. „Radius 66“ heißt das Konzept seiner Gastwirtschaft und es steht für die enge Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten, wodurch Zutaten aus einem Umkreis von 66 km bezogen werden. Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst kommen ebenso aus der Region wie die Einrichtung der Gaststube – und der Erfolg gibt ihm Recht.

Für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde Balthasar Hauser, Betreiber des legendären „Stanglwirt“ in Kitzbühel. Mit nur 17 Jahren übernahm er den Betrieb seiner Mutter, damals ein einfaches Gasthaus mit ein paar Zimmern und einer Landwirtschaft. Hauser wurde erst Bauer, mangelnde Begeisterung der ersten Gäste und fehlendes Geld für Expansion zwangen ihn schließlich zu neuen Ideen. Heute ist er der bekannteste Wirt Tirols und führt mit dem Stanglwirt seit über 50 Jahren das von Prominenten so geschätzte Biowellnesshotel mit einem Restaurant, in dem die Kühe die Gäste beim Essen beobachten, begrünten Dächern, Lipizzanern und Schafen.

Mit seinem „Lebenswerk“ zwar noch in den Kinderschuhen, aber nicht minder innovationsfreudig ist Fabian Günzel, der 2018 nach Stationen in großen Häusern wie dem „La Vie“ in Osnabrück, Silvio Nickols Restaurant im Palais Coburg und dem „Loft“ sein „Aend“ eröffnet hat und damit die „Eröffnung des Jahres“ für sich entscheidet. Minimalistische Architektur und Inneneinrichtung treffen hier auf einen ebenso reduzierten Kochstil. Keine Schäumchen, Saucenpunkte oder sonstiger technischer „Schnick-Schnack“ lenken von seinen perfekten Produkten ab. Die Gerichte bestehen aus nur zwei Hauptkomponenten und das „Aend-Ergebnis“ stimmt stets.

Zum Gastronomen des Jahres wurde diesmal Joji Hattori gekürt. Bereits mit sieben Jahren als Geigenwunderkind gefeiert, wurde er schließlich international erfolgreicher Dirigent und ist bis heute mehr auf den Bühnen denn in den Küchen der Welt zu Hause. Warum er trotzdem unter die Wirte gegangen ist und mit dem „Shiki“ in Wien ein zeitgenössisches japanisches Restaurant von internationalem Format eröffnet hat beantwortet er ganz bescheiden: Er esse einfach für sein Leben gern.

Für den besten Service des Jahres wurde die „lebende Kellner-Legende“ Herbert Schmid ausgezeichnet. Der einstige Käse-Sommelier des „alten“ Steirerecks im dritten Bezirk leitet heute die Weinbar im Merkur-Flagshipstore Hoher Markt. Den Preis für das beste Wiener Beisl erhielt diesmal das Gasthausjuwel „Pichlmaiers zum Herkner“ im Wien-Hernals und Wolfgang Kneidinger wurde für seine Performance im Palais Coburg als Sommelier des Jahres ausgezeichnet. Quelle: Falstaff / tageskarte / DMM