Billigflieger gegen Verlängerung der Slot-Ausnahmeregelung

Die beiden Dachverbände der Fluggesellschaften und Flughäfen, IATA und ACI, wollen die Ausnahmeregel für Startrechte bis in den Herbst 2021 verlängern. Europäische Billiganbieter halten diesen Wunsch für inakzeptabel.

IATA und der Verband der Flughafenbetreiber (ACI ) hatten bei der Regulierern erreicht, die Regeln zu Slots, also den Start- und Landerechten an Flughäfen, bis zu bis zum 31. März 2021 auszusetzen. Nun wollen beide Verbände, dass die Regel bis in den Herbst nächsten Jahres ausgesetzt wird. Bekanntlich müssen Airlines 80 % der ihnen zugewiesenen Slots dauernd nutzen, um sie nicht zu verlieren. Wegen der massiv eingebrochenen Nachfrage nach Flugreisen und den weltweiten Reisebeschränkungen sind die meisten Airlines aber gezwungen, ihren Flugbetrieb herunterzufahren. Sie können also die 80 %-Regel gar nicht erst einhalten.

Das freilich scheint einigen Marktteilnehmern, vorrangig Lowcost-Anbietern, so ganz und gar nicht in den Kram zu passen. Eine Sprecherin von Ryanair z.B. warnt vor den Folgen der Ausnahmeregelung: eine Verlängerung der Ausnahmeregeln bedeute weniger Flüge und höhere Preise für Verbraucher. Dies hindere Lowcost-Airlines an der Expansion, während alteingesessene Fluggesellschaften Kapazitäten reduzieren und Preise erhöhen könnten. Und auch der Chef der ungarischen Wizz Air hält jeden Versuch, die derzeitigen Ausnahmeregel vollständig, teilweise oder zu niedrigeren Schwellenwerten zu verlängern, für völlig inakzeptabel. Quelle: Ryanair / Wirr Air / DMM