BNT162b2 als Retter der Geschäftsreise-Branche?

Der Tourismus, auch und insbesondere der geschäftliche, liegen weitgehend am Boden. Nun hofft alle Welt, insbesondere aber Deutschland und Europa, dass der Impfstoff BNT162b2 die durch die Corona-Pandemie verursachten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Probleme lösen wird. Das wird nicht der Fall sein, meinen Experten.

Neben den hunderten Milliarden, inzwischen ist es mehr als 1 Billion Euro, die die Bundesregierung zur Unterstützung etlicher notleidender Branchen bereit stellt, ist es neuerdings das lang ersehnte Wundermittel gegen die Seuche des 21. Jahrhunderts, ein Impfstoff aus Mainz, auf dem alle Hoffnungen für ein Genesen der Wirtschaft liegen. Lösen aber wird BNT162b2 in erster Linie etwaige Probleme der Pharmaindustrie. So weissagen die Vorbestellungen des Vakzins dem Mainzer kleinen Unternehmen Biontech einen Umsatzsprung um 9,4 Mrd. Euro. Das ist mehr als die Lufthansa vom Steuerzahler als Unterstützung bekommen hat. Und doch profitiert auch die Lufthansa vom (lokal gesehen) Nachbarn: Nach den veröffentlichten positiven Testergebnisse des möglichen Wirkstoffs gegen Corona zeigte der Börsenkurs der schwer angeschlagenen Kranich-Airlines plötzlich nach oben.

Es besteht also Hoffnung. Aber: BNT162b2 kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht die Welt retten und vorerst auch nicht die Geschäftsreise-Branche. Zahlreiche Pharmaunternehmen in aller Welt sind dabei, einen Impfstoff zu entwickeln. So hat Russland vor einigen Wochen erst gemeldet, einen angeblich wirksamen Impfstoff zur Zulassung und Serienreife gebracht zu haben. Allerdings ist es derzeit ziemlich still um den Stoff geworden. Auch Brasilien meldete einen solchen Impfstoff. Doch nun starb ein Proband, dem das Impfmittel verabreicht worden war. Bei allen Impfstoffen, die bisher versuchshalber an Menschen ausprobiert wurden, kann die versprochene Wirkung abschließend nicht beurteilt werden. Wir müssen uns also noch gedulden. Quelle: DMM