Boeing kaufte Problem-737MAX von Alaska Airlines zurück

Boeing hat das Flugzeug 737MAX-9 offiziell zurückgekauft, bei dem es am 05. Januar 2024 zu einem explosionsartigen Platzen des Torpfrpüens (anstelle einer Ausgangstür) in der Mitte der Kabine gekommen war, was zu einem weltweiten Flugverbot und erneuter behördlicher Aufmerksamkeit für den angeschlagenen Flugzeughersteller führte.

Am Freitag, 28.06.2024, bestätigte Alaska Airlines, dass sie mit Boeing einen Kaufvertrag zur Rücknahme des beschädigten Flugzeugs (Registrierung: N704AL) abgeschlossen hat, das nur wenige Monate vor der explosiven Dekompression an die Fluggesellschaft ausgeliefert worden war. Die Kurz- und Mittelstreckenmaschine war am 31. Oktober 2023 brandneu an Alaska Airlines ausgeliefert worden. Sie flog jedoch seit dem 05. Januar 2024 nicht mehr, als sie zurück nach Portland, Oregon, geleitet wurde, nachdem kurz nach dem Start ein Türstopfen explosionsartig aus der Kabinenwand gerissen worden war (DMM berichtete). Boeing habe das Flugzeug bereits in Besitz genommen und seine Registrierung geändert, so Alaska Airlines in einer kurzen Erklärung. Wie viel Boeing für den Jet zu zahlen bereit war, teilte die Fluggesellschaft nicht mit.

Alaska Airlines hat bereits eine 737MAX-10 als Ersatz für das beschädigte Flugzeug bestellt. Im April gab die in Seattle ansässige Fluggesellschaft bekannt, dass Boeing zugestimmt hatte, ihr nach dem Zwischenfall mit Flug 1282 eine erste Entschädigung in Höhe von 160 Mio. US-Dollar zu zahlen. Die Entschädigung deckte direkt die Verluste Alaskas im ersten Quartal ab, die auf entgangene Einnahmen, Kosten im Zusammenhang mit unregelmäßigen Abläufen und die Kosten für die Inspektion am Boden liegender Flugzeuge zurückzuführen waren. Alaska Airlines erwartet weitere Entschädigungen von Boeing, die genauen Einzelheiten bleiben jedoch unter Verschluss.

Eine vom National Transportation Safety Board (NTSB) geleitete Untersuchung der Ursachen für das Platzen der Ersatzeinpassung anstelle einer Ausgangstür wird fortgesetzt. Anfang dieser Woche verhängte das NTSB Sanktionen gegen Boeing wegen einer Pressekonferenz, die das Unternehmen über die laufende Untersuchung einberufen hatte. (DMM berichtete). Das NTSB zeigte sich empört über die Entscheidung eines leitenden Boeing-Managers, vertrauliche Informationen über die Untersuchung weiterzugeben und seine eigene Meinung zur Unfallursache darzulegen. Quelle: Alaska Airlines / DMM