In einem Memo, das am Montagmorgen an Boeing-Mitarbeiter geschickt wurde und das DMM vorliegt, warnte Brian West, Vizepräsident und Finanzvorstand des Herstellers, dass der Streik die Erholung des Unternehmens nach Jahren der Rückschläge und Kontroversen mit seinem Verkehrsflugzeugen „erheblich gefährdet“. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen müsse die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um zu sparen und die gemeinsame Zukunft zu sichern“, ließ West die Beschäftigten wissen.
Neben den Plänen, Mitarbeiter für künftige Flüge nur noch im Reisebus (!) oder der Bahn zu buchen, sagte West, Boeing habe bereits einen Einstellungsstopp auf allen Ebenen eingeleitet und alle Geschäftsreisen bis auf die wesentlichsten eingestellt.
Boeing plant außerdem, die Zusammenarbeit mit externen Auftragnehmern einzustellen, bis der Streit mit den Technikern (der Streik währt nun schon den vierten Tag) beigelegt ist. Zudem hat der Konzern beschlossen, die Spenden für wohltätige Zwecke einzustellen. Auch Marketing und Werbung werden pausiert. West erklärte auch, Boeing werde sich von künftigen Flugshows und Veranstaltungen zurückziehen, bis die Finanzen wieder in Ordnung sind.
„Parallel zu den oben genannten Schritten planen wir, die Ausgaben für Lieferanten erheblich zu senken und werden die Erteilung der meisten Lieferantenbestellungen für die Programme 737, 767 und 777 einstellen“, ist Wests Memo zu entnehmen. „Wir erwägen auch den schwierigen Schritt einer vorübergehenden Beurlaubung für viele Mitarbeitende, Manager und andere Führungskräfte in den kommenden Wochen.“
Boeing ist sauer auf die Streikenden und die Gewerkschaft IAM 751, die im Puget Sound-Gebiet Verkehrsflugzeuge baut. Boeing hatte die „größte“ allgemeine Lohnerhöhung aller Zeiten um 25 % versprochen, zusammen mit einer Reihe weiterer Verbesserungen, darunter eine verbesserte Altersvorsorge, bessere Gesundheitsvorsorge und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Am Wochenende teilte der Federal Mediation and Conciliation Service mit, dass er mit Boeing und IAM zusammenarbeiten werde, um die Verhandlungen diese Woche wieder aufzunehmen, um den Streit beizulegen und die Arbeiter wieder in die Fabrikhallen zu bringen. Quelle: Boeing / DMM