Böse Performance, gutes Ergebnis

Trotz der schlimmen Performance mit zig Tausenden Verspätungen und Flugausfällen sieht die Lufthansa das Jahr 2018 als ein erneut finanziell erfolgreiches Jahr. Erzielt wurde das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. "Dies ist eine große Teamleistung aller 135.000 MitarbeiterInnen der Lufthansa Group", sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG. Bei der Bilanz-Präsentation wurde zudem verkündet, den Anteil der Buchungen über eigene Vertriebskanäle weiter zu steigern und damit die Vertriebskosten zu senken. Im Jahresdurchschnitt 2018 wurden 45 % aller LH-Gruppe-Tickets über den Eigenvertrieb abgewickelt.

CEO Carsten Spohr sieht sich in seiner Strategie bestätigt. Für den Carrier ist der gesteigerte Anteil des Direktvertriebs eine Bestätigung der 2015 eingeführten GDS-Gebühr, die in den Folgejahren um die Verlagerung einiger Tarife auf die Direktvertriebskanäle ergänzt wurde. Gut 20 % aller Inlandsflüge wurden im Direktvertrieb verkauft, 80 % aller Europa- und Fernflüge ebenfalls. Der Umsatz der Lufthansa Group stieg im Jahr 2018 um 6 % und erreichte 35,8 Mrd. Euro. Das Adjusted EBIT lag mit rund 2,8 Mrd. Euro nur leicht unter dem Rekordergebnis des Vorjahres (Vorjahr: rd. 3,0 Mrd. Euro) – trotz um rund 850 Mio. Euro gestiegener Treibstoffkosten und deutlich höherer Kosten für Verspätungen und Flugausfälle. Diese stiegen um 70 % auf 518 Mio. Euro (Vorjahr: 304 Mio. Euro). Zudem belasteten einmalige Aufwendungen für die Integration von Teilen der Air Berlin Flotte das Ergebnis der Eurowings mit 170 Mio. Euro. Damit betrug die Adjusted EBIT-Marge 7,9 % (Vorjahr: 8,3 %). Das Konzernergebnis ging leicht auf 2,2 Mrd. Euro zurück (Vorjahr: 2,3 Mrd. Euro).

Im Jahr 2018 hat die Lufthansa Group 3,8 Mrd. Euro investiert, ein Großteil davon in neue, kosten- und treibstoffeffizientere Flugzeuge. Die Konzernflotte wuchs um 35 auf 763 Flugzeuge zum Jahresende 2018.
„Für unsere Kunden wollen wir die beste Airline-Gruppe Europas sein. Gleichzeitig sind wir uns unserer Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften bewusst. Deshalb investieren wir weiter in moderne, treibstoffeffiziente und leisere Flugzeuge. Mit den jetzt bestellten, 40 hochmodernen Langstreckenflugzeugen (je 20 Dreamliner B 787-9 und A350-900) ersetzen wir die deutlich weniger effizienten viermotorigen Flugzeuge in unserer Flotte. Damit wird unsere gesamte Langstreckenflotte bis Mitte des nächsten Jahrzehnts komplett modernisiert sein“, sagt Konzernchef Carsten Spohr. Allein die dadurch möglichen Treibstoffein-sparungen summieren sich auf 500.000 t im Jahr. Dies entspricht einer CO2-Einsparung von 1,5 Mio. t.

Netzwerk-Airlines. Die Netzwerk-Airlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines haben ihr Rekordergebnis aus dem vergangenen Jahr um 6 % auf 2,4 Mrd. Euro gesteigert (Vorjahr: 2,3 Mrd. Euro). Die Adjusted EBIT-Marge erreichte 10,7 % und lag damit 0,9 Prozentpunkte über dem Vorjahr (Vorjahr: 9,8 %).
Eurowings. Das Ergebnis von Eurowings stand im Jahr 2018 im Zeichen des Wachstums-sprungs, den die Airline durch die Integration wesentlicher Teile der Air Berlin-Flotte machte. Das Ergebnis wurde insbesondere durch damit verbundene, einmalige Kosten in Höhe von rund 170 Mio. Euro belastet. Die Integration wurde zum Ende des dritten Quartals 2018 abgeschlossen. Das Adjusted EBIT ging auf -231 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 60 Millionen Euro). Die Adjusted EBIT Marge sank damit um 7,0 Prozentpunkte auf -5,5 % (Vorjahr: 1,5%).

Aviation Services. Die Geschäftsbereiche Logistik, Technik und Catering konnten ihr Ergebnis im Jahr 2018 steigern. Die Logistik-Sparte mit Lufthansa Cargo hat ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr noch einmal um 2 % auf 268 Mio. Euro verbessert (Vorjahr: 263 Mio. Euro). Das Adjusted EBIT der Lufthansa Technik lag 2 % über Vorjahr bei 425 Mio. Euro (Vorjahr: 415 Mio. Euro).

Das Cateringgeschäft der LSG Group hat 2018 ein Ergebnis von 115 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 66 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung um 74 %. Das Adjusted EBIT der weiteren Gesellschaften und Konzernfunktionen ging um 45 % auf -189 Mio. Euro zurück. Im Vorjahr hatte das Ergebnis insbesondere aufgrund von Einmaleffekten bei -130 Mio. Euro gelegen.

Ausblick. Die Lufthansa Group konzentriert sich im Jahr 2019 auf nachhaltiges, qualitatives Wachstum. Der Konzern reduziert dementsprechend das Kapazitätswachstum seiner Airlines noch einmal gegenüber seiner bisherigen Planung auf 1,9 % im kommenden Sommer. Dennoch soll der Konzernumsatz im mittleren einstelligen Bereich steigen. Mit weiteren Kostensenkungen soll den erwarteten Mehrbelastungen aus höheren Treibstoffkosten bei den Airlines von insgesamt 650 Mio. Euro begegnet werden. Insgesamt erwartet der Konzern, dass die Adjusted EBIT-Marge im Jahr 2019 zwischen 6,5 % und 8,0 % liegen wird. Für Eurowings wird ein Ergebnis auf Break Even-Niveau und damit eine deutliche Verbesserung gegenüber Vorjahr erwartet. Quelle: Lufthansa / DMM