Botschafter der europäischen Idee

Im Bahnhof Brüssel-Süd wurde ein Mehrstrom-ICE 3 (Baureihe 406) der Deutschen Bahn auf den Namen „Europa/Europe“ getauft. Er wird künftig auf der Verbindung Frankfurt/Main–Köln–Brüssel als Botschafter der europäischen Idee unterwegs sein.

Als Botschafter der europäischen Idee ist ein ICE 3M neuerdings zwischen Frankfurt/M. und Brüssel unterwegs. Foto: DB

Die Europäische Idee des 21.Jahrhunderts beruht weiterhin auf der Grundidee der Einheit in Vielfalt, wobei die Einheit der Werte, der Rechtssicherheit, der Grundrechte und die Vielfalt der Sprachen, der Kulturen und der Religionen, zu beachten sind. Indes hat die Flüchtlingskrise und die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel einen tiefen Riss zwischen den östlichen Mitgliedsländern und dem Rest der EU geschaffen. Und unterm Strich hat die Politik der Bundesregierung leider auch in Deutschland zu einem Erstarken des Rechtspopulismus geführt. Vielleicht wäre es in diesem Zusammenhang sogar sinnvoller gewesen, zusammen mit Polen und/oder Tschechien einen Fernzug zum Europazug zu küren. Beispiele wie den Berlin-Warschau-Express oder EC nach Prag gibt es zur Genüge. 

Die Taufe nahmen Vertreter der Politik und der Eisenbahnen vor: Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, Maroš Šefčovič, Vize-Präsident der Europäischen Kommission, François Bellot, belgischer Minister der Mobilität, Sophie Dutordoir, Vorsitzende des Vorstands der Belgischen Eisenbahnen (SNCB) und Volker Timmermann, Geschäftsträger der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Königreich Belgien.

Richard Lutz sagte bei der Veranstaltung: „Mit unseren grenzüberschreitenden Verbindungen bringen wir die Menschen Europas Tag für Tag zusammen. Damit sind die Bahnen Botschafter der europäischen Idee. Mobilität und Logistik sind die Lebensadern unserer Gesellschaft.“  Volker Timmermann betonte, dass Deutschland und Belgien engste Partner und als Gründungsmitglieder der Europäischen Union dem europäischen Gedanken in besonderer Weise verbunden seien.

Maroš Šefčovič: „Immer mehr Bürger wollen in Europa pünktlich, verlässlich und umweltfreundlich reisen. Der neue ‚Europa-Zug‘ zwischen Brüssel und Frankfurt begegnet diesem Wunsch. Denn Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen unseren großen Städten über die Landesgrenzen hinweg entsprechen unserer europäischen Vision eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes und sauberer Mobilität. Alle Verkehrssektoren müssen zur Dekarbonisierung beitragen.“

François Bellot: „Diese Erweiterung des Angebots zwischen unseren beiden Ländern unter der Bezeichnung ‚Europa‘ deckt den Bedarf unserer Bürger, die in ihrer Art zu leben, zu arbeiten und zu reisen jeden Tag von den engen Verbindungen zwischen unseren Ländern innerhalb der Europäischen Union profitieren“. Der Minister unterstreicht ebenfalls, dass „in Zeiten der Klima- und Mobilitätsherausforderungen die Eisenbahn eine effiziente Alternative darstellt, die ökologischer ist als viele andere Transportmittel.“ Er bedankte sich auch für die gute Zusammenarbeit zwischen den deutschen und belgischen Eisenbahnunternehmen, die diese neue Verbindung erst ermöglicht.

Sophie Dutordoir: „Das erweiterte ICE-Angebot stärkt die Position Brüssels als die zentrale Drehscheibe des europäischen Schienennetzes. Dies ist das Kernstück der Strategie der SNCB. Die europäischen Eisenbahnen haben einen zentralen gesellschaftlichen Auftrag. Gerade in der derzeitigen Situation, die geprägt ist von Staus auf der Straße und dem Kampf gegen den Klimawandel, bietet die Schiene mehr denn je eine sichere, nachhaltige, komfortable und wettbewerbsfähige Mobilitätslösung. Sie ist eine echte Alternative zum Pkw und zu Kurzstreckenflügen.“

Volker Timmermann: „Deutschland und Belgien sind engste Partner und als Gründungsmitglieder der Europäischen Union dem europäischen Gedanken in besonderer Weise verbunden. Wie wichtig wir füreinander sind, spiegelt sich auch im Ausbau des grenzüberschreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehrs im Herzen Europas wider. Dass ein ICE mit dem Namen ‚Europa/Europe‘ Brüssel und Frankfurt ab heute verbindet, wenige Tage vor der Wahl zum Europäischen Parlament, ist ein Grund zur Freude!“

Erst im April hat die DB ihr tägliches Angebot zwischen Frankfurt/Main und Brüssel wochentags um eine zusätzliche Verbindung zur Mittagszeit erweitert und damit einen durchgängigen Zweistundentakt zwischen beiden Städten geschaffen. Die ICE-Züge fahren jetzt bis zu sieben Mal pro Tag und Richtung. Quelle: DB / DMM