Briten streiten um neue Schnellstrecke HS2

Bis Geschäftsreisende mit dem Zug schneller von London Richtung Birmingham, Liverpool, Leeds etc. kommen, werden wohl noch viele Jahre vergehen. Die Regierung in London startet nun eine Überprüfung der Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 - mit einer "Go or No-Go"-Entscheidung bis Ende 2019, kündigte Verkehrsminister Grant Shapps am Mittwoch (21.08.2019) an.

High Speed 2, kurz HS2, ist der Projektname einer geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke vom Bahnhof London Euston nach Birmingham. Von dort führt der westliche Ast über Liverpool nach Manchester. Der östliche Ast soll über die East Midlands und South Yorkshire nach Leeds führen. Die Reisezeiten von diesen Orten nach London sollen sich gegenüber heute in etwa halbieren. Später ist noch eine Verlängerung nach Glasgow geplant.

Den Vorsitz bei der Überprüfung führt Douglas Oakervee, Bauingenieur und ehemaliger Vorsitzender der HS2 Ltd. Lord Berkeley, ein weiterer Bauingenieur, der am Bau des Kanaltunnels beteiligt war, wird als sein Stellvertreter fungieren. Nachdem eine interne Untersuchung ergeben hatte, dass die Kosten entgegen dem offiziellen Budget von 55,7Mrd. GBP eher zwischen 70 und 85 Mrd. GBP liegen würden, sind Zweifel am Projekt aufgekommen. Unabhängige Gutachter kritisieren HS2 angesichts der immensen Baukosten und möglichen negativen Eingriffen in die Umwelt. So würden z.B. zahlreiche sensible Wildtiergebiete zerstört, darunter über 100 alte Waldgebiete. Quelle: Stop HS2 / BBC / DMM