British Airways nutzt umgehend Handelsabkommen zwischen Trump und Großbritannien

British Airways hat eine Großbestellung bei Boeing aufgegeben als Teil des am Donnerstag abgeschlossenen Handelsabkommens zwischen der Trump-Regierung und Großbritannien. US-Handelsminister Howard Lutnick hatte die Bestellung am Donnerstag angedeutet. Die Flugzeug-Order, die laut Regierungsvertretern einen Wert von rund 9 Mrd. US-Dollar hat, wurde am Freitagmorgen von der BA-Muttergesellschaft IAG bestätigt.

British Airways hat bei Boeing eine Großbestellung aufgegeben. Foto Unsplah/Arien Wobben

Im Rahmen der Bestellung bestellt British Airways weitere 38 Boeing-Großraumflugzeuge:

• 32 Boeing 787-10 Dreamliner
• 6 Boeing 777-9 der nächsten Generation

Die ersten neuen Dreamliner dieser Bestellung werden ab 2028 ausgeliefert. Die letzter Jets dieser Order sollen 2033 ausgeliefert werden.  Die Boeing 777-9 werden zwischen 2027 und 2030 in die Flotte von British Airways aufgenommen. British Airways hat bereits 18 der stark verspäteten 777-9-Großraumjets bestellt, und sieben weitere 787-10 Dreamliner sind bereits in Planung und sollen in den nächsten Jahren zur Flotte der Fluggesellschaft stoßen.

Im Rahmen der am Donnerstag zwischen den USA und Großbritannien angekündigten Handelsvereinbarung soll die britische Regierung dem Triebwerkshersteller Rolls-Royce aufgrund der Bestellung von British Airways einen Vertrag über die zollfreie Einfuhr seiner Triebwerke in die USA ausgehandelt haben.

Neben der Boeing-Bestellung gab die Airline-Gruppe IAG auch bekannt, dass British Airways Optionen für sechs weitere A350-1000-Flugzeuge des europäischen Herstellers Airbus ausgeübt hat. IAG hat außerdem 21 Airbus A330-900neo bestellt, die an die Konzernkollegen Iberia und Aer Lingus gehen werden. Der IAG-Konzern erklärte, dass die Mehrheit dieser Flugzeuge als Ersatz für ältere, weniger effiziente Maschinen dienen solle. Rund ein Drittel der Bestellung soll jedoch dazu dienen, das Wachstum in den Kernmärkten anzukurbeln.

Eines der größten Probleme mit BAs bestehender Boeing 787-10-Flotte ist, dass die Fluggesellschaft sich entschieden hat, in den ersten elf dieser Flugzeuge keine Ruheräume für Flugbegleiter einbauen zu lassen. Der Grund dafür war, dass die 787-10 die verlängerte Version von Boeings Dreamliner-Modell ist und die geringste Reichweite hat. British Airways hoffte, diese Jets nur auf den kürzesten Langstreckenflügen einsetzen zu können, da auf diesen Flügen keine obligatorischen Ruhezeiten für die Besatzung erforderlich wären. Durch den Verzicht auf Ruheräume für Flugbegleiter konnte die Fluggesellschaft eine zusätzliche Reihe Economy-Sitze einplanen.

Diese Entscheidung hatte jedoch langfristige Folgen, da die Ziele, zu denen British Airways seine 787-10 einsetzen kann, weit unter die tatsächliche Reichweite fallen. In einigen Fällen wurden Flüge sogar in letzter Minute abgesagt, weil den Flugbegleitern ohne eingebaute Ruheräume die erlaubten Flugstunden ausgegangen wären.

Es versteht sich, dass alle zukünftigen Auslieferungen der 787-10 nun über Schlafgelegenheiten verfügen werden, sodass diese Flugzeuge auch weiter entfernte Ziele anfliegen können.

Was den Airbus A350 betrifft, so war dieser bei seiner Erstauslieferung in den Jahren 2019 und 2020 ebenfalls Gegenstand zahlreicher Diskussionen, da British Airways sich für ein unglaublich platzsparendes Layout entschied, das es den Flugbegleitern sehr schwer machte, den Bordservice zu erledigen. Passagiere beschweren sich immer noch regelmäßig über die lange Wartezeit im Airbus A350. Es wird spannend, ob British Airways das Layout dieser neuen Bestellung aufgrund des Feedbacks von Passagieren und Besatzung ändern wird. Quelle: IAG / DMM