Bund zieht sich aus Lufthansa langsam zurück

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie plant eine Reduzierung seines Aktienanteils an der Lufthansa auf bis zu 15 %. In einer Mitteilung des WSF heißt es, dass bis zu 29,9 Mio. LH-Aktien auf den Markt kommen sollen, die der Bund im Sommer 2020 für den Nennwert von je 2,56 Euro erworben hatte. Damit war Europas Vorzeige-Fluglinie flügge gehalten worden.

Der WSF dient der Stabilisierung der Wirtschaft in Folge der Coronavirus-Pandemie. Mit einem Gesamtvolumen von bis zu 600 Milliarden Euro stellt er Unternehmen branchenübergreifend Stabilisierungsmaßnahmen zur Stärkung ihrer Kapitalbasis und zur Überwindung von Liquiditätsengpässen bereit. Der WSF richtet sich an Unternehmen der Realwirtschaft, deren Bestandsgefährdung erhebliche Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort oder den Arbeitsmarkt in Deutschland hätte. An der Börse werden die LH-Aktien aktuell für ca. 8,80 Euro gehandelt, also etwas mehr als das Dreifache, was der Bund seinerzeit zur Rettung der Lufthansa eingesetzt hatte.

Die Lufthansa hatte 2020 knapp über 9 Mrd. Euro bekommen, staatliche Spritzen, die vom Bund, von Österreich, der Schweiz und Belgien geflossen waren. Die direkte Beteiligung an der LH betrug seinerzeit 20 % der Aktien und war mit einem Nennwert von 300 Mio. Euro der kleinere Teil der deutschen Staatshilfe von bis zu 6 Mrd. Euro. Berlin bleibt dennoch eine der wichtigen Teilhaber am Luftfahrtkonzern. Quelle: WSF / DMM