Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) bedauert, dass die neue Bundesregierung nun innerhalb weniger Tage zwei Chancen zur Förderung der Elektromobilität verspielt hat. Zunächst die Ausweitung des Innovationsboosters auf gewerblich genutzte und geleaste Fahrzeuge und nun die Entscheidung, die geplante Senkung der Stromsteuer für Verbraucher nicht wie angekündigt umzusetzen.
„Wir sind enttäuscht, dass die Regierungskoalition die versprochene Senkung der Stromsteuer nun wieder zurückgenommen hat. Wir bräuchten dringend die angekündigten Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität, um einen Anteil von deutlich über 20 % BEVs an den Neuzulassungen und damit die CO2-Flottengrenzwerte zu erreichen. Positive Impulse für private E-Auto-Käufer setzt die Bundesregierung damit jedenfalls nicht“, so VDIK-Präsidentin Imelda Labbé.
Das Wachstum der BEV-Zulassungen ist weiterhin zu gering und nach wie vor beschönigt durch den Einbruch der Neuzulassungen im Jahr 2024. Im Segment der rein batterieelektrischen Pkw (BEV) beliefen sich die Neuzulassungen im Zeitraum Januar bis Juni 2025 auf 248.726 Fahrzeuge, was einem Wachstum von 35,1 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Der Marktanteil von BEVs lag im ersten Halbjahr 2025 bei 17,7 % und damit weiterhin unter dem für die CO₂-Zielerreichung notwendigen Niveau.
Internationale Marken standen für voraussichtlich rund 39,5 % aller BEV-Neuzulassungen, ihr Anteil stieg damit um 2,8 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Juni 2025 wurden 47.163 BEVs neu zugelassen, was einem Plus von 8,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Der BEV-Marktanteil lag bei 18,4 %, rund 3,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen internationaler Marken stiegen im Juni überdurchschnittlich, um voraussichtlich 16,9 % auf 20.095 Fahrzeuge. Der Anteil der internationalen Marken am Gesamtmarkt betrug im Juni rund 43,7 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2025 wurden zudem 138.905 Plug-In-Hybride (PHEV) neu zugelassen, das sind 55,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der PHEV-Marktanteil lag damit bei 9,9 % aller Pkw-Neuzulassungen. Internationale Hersteller machten dabei rund 42,0 % des Marktes aus. Auch im Juni verzeichneten PHEVs ein starkes Wachstum: Mit 25.608 neu zugelassenen Fahrzeugen stiegen die Neuzulassungen um 66,4 % im Vergleich zum Juni 2024. Der Marktanteil betrug 10,0 %, was einem Zuwachs um 4,8 Prozentpunkte entspricht. Internationale Marken steigerten ihre PHEV-Zulassungen im Juni voraussichtlich um 69,0 % und erreichten damit einen Marktanteil von etwa 39,2 % aller PHEV-Neuzulassungen.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2025 387.631 Elektrofahrzeuge – also BEV und PHEV zusammen – neu zugelassen, was einem Marktanteil von 27,6 % entspricht. Im Juni kamen die Elektrofahrzeuge auf 72.771 Pkw-Neuzulassungen, 23,8 % mehr als im Vorjahresmonat. Ihr Marktanteil lag bei 28,4 % (Juni 2024: 19,8 %). Quelle: CDU-CSU/SPD / VDIK / DMM