Bundesregierung gegen vernünftige Abgastests

Trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte beim VW-Konzern und möglicherweise weiteren deutschen Herstellern will die Bundesregierung die Einführung des neuen, realistischeren Abgastests WLTP durch die EU verzögern. Das beweist ein internes Positionspapier.

Erster rein elektrischer SUV der Welt - Model X von Tesla. Foto: Tesla

Berlin will mit aller Macht durchsetzen, dass der neue Testmodus WLTP nicht wie geplant Ende 2017, sondern erst 2021 eingeführt wird (berichtete auch DMM). Wie die Plattform euractiv.de meldet, will die Bundesregierung außerdem viele der bestehenden Schlupflöcher für die Automobilindustrie unbedingt erhalten. Anders mutmaßen Experten, könnte das Bundesverkehrsministerium nicht garantieren, dass die deutsche Motorentechnik wettbewerbsfähig bleibt. Wohin Mauscheleien führen, beweist der momentane Skandal.

Angeblich sollen die Mitglieder der Europäischen Kommission und die Beamten der EU-Staaten den Vertretern der deutschen Autoindustrie hoffnungslos unterlegen sein. Der Vorwurf von Europaparlamentariern: „Deutschland ist stets vorne dabei, wenn es um Themen rund um den Umweltschutz geht – Ist aber die Autoindustrie betroffen, dann wehrt sich die deutsche Regierung gegen jegliche Verbesserungen zum Klimaschutz."  

Unterdessen hat in Berlin Elon Musk, seines Zeichens Chef des kalifornischen Elektroauto-Herstellers Tesla, der Bundesregierung und der deutschen Autoindustrie den Ratschlag erteilt, sich statt auf althergebrachte Verbrennungsmotoren mehr auf umweltfreundliche Antriebe zu konzentrieren. Deutschland habe wunderbare Autohersteller und hervorragende Ingenieure, nur müssten die endlich den Sprung wagen, sich verstärkt um die Entwicklung von Elektro-Autos zu kümmern.

Und mit Fingerzeig auf die Bundesregierung hält Musk es für sinnvoller, wenn sich der Staat aus dem Automarkt heraushalte. Zudem hält es der Autovisionär, der mit seinem aktuellen SUV-Model X den Deutschen einmal mehr die Sorgenfalten auf die Stirn treibt, für angebracht, Strafzahlungen für einen hohen Kohlendioxid-Ausstoß einzuführen statt Subventionen für angeblich sauberere Verbrenner zu kassieren, damit sich auch in Deutschland saubere Antriebe durchsetzen. Quelle: euractiv.de