Bundesweite Mobilitäts-App gut für Geschäftsreisen

Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) begrüßt den Anstoß der Bundesregierung zu einer bundesweiten Mobilitäts-App, die Ticket-Buchungen über alle Verkehrsunternehmen und Mobilitätsanbieter hinweg ermöglicht.

Wie Vizepräsidentin Inge Pirner sagte, „muss ein so hochgradig vernetztes und von wirtschaftlicher Interaktion lebendes Land wie Deutschland die Möglichkeiten der Datenaggregation insbesondere bei der Vielfalt der Mobilitätsangebote konsequent nutzen.“ 

Zugleich nannte sie diesen Schritt überfällig: „Im Zeitalter der Plattformen, die Informationen aus aller Welt an jedem Ort dieser Erde verfügbar machen, sollten Reisende beliebig Verkehrsmittel und Anbieter von Transportmöglichkeiten in einem Ticket kombinieren können, das sie digital, also überall, buchen.“

Konsequente Digitalisierung sei auch deshalb geboten, weil in der intelligenten Kombination von Verkehrsmitteln das größte Potenzial zur umweltschonenden Mobilität liege. „Wenn wir nahtlos Verkehrsmittel wechseln, weil wir immer vollständig über das Angebot informiert sind und die jeweils sinnvollste Transportmöglichkeit buchen können, lässt sich leicht auf das Auto verzichten. Zumal dann, wenn in das Informationsangebot einer solchen App der Footprint der Transportmittel integriert ist“, so die Vizepräsidentin. 

In diesem Zusammenhang hält es der VDR für unverzichtbar, die „letzte Meile“ zwischen dem Fahrtende mit Bahn oder ÖPNV und dem Zielort zu schließen. „Um CO2-intensive Fahrten mit Taxi oder Pkw auf dem Weg vom Bahnhof zum Gesprächspartner vermeiden zu können, sollten der gesamte ÖPNV in ganz Deutschland plus innovative Lösungen für Carsharing, vorzugsweise mit E-Autos, standardisiert in die Planungs-, Buchungs-, und Bezahlsysteme der Bahn integriert werden“, hob Pirner hervor.

Rund 55,3 Mrd. Euro haben dem VDR zufolge deutsche Unternehmen im Jahr 2019 für Geschäftsreisen ausgegeben, tatsächlich waren es über 140 Mrd. Euro, wenn ma. Die Beschaffung und Nutzung von Dienstwagen für Geschäftsreisen berücksichtigt, was der VDR generell nicht tut. Dienstreisende sorgten u.a. dafür, dass Hotellerie, Gastronomie und das Gros der Verkehrsträger ausgelastet und wirtschaftlich profitabel seien. Ihnen komme eine wichtige wertschöpfende Bedeutung für die Wirtschaft zu.

 „Geschäftsreisende werden auf öffentliche Verkehrsträger umsteigen, wenn diese in einer Reisekette integriert und als Tür-zu-Tür-Mobilität verfügbar sind“ prognostizierte Pirner. Alle Verkehrsträger müssten in einer Anwendung planbar, buchbar und bezahlbar sein. „Das heißt auch, dass die Reisekostenabrechnung digital aus der Mobilitäts-App heraus möglich sein sollte“, forderte sie abschließend. Quelle: VDR / DMM