BVMW: Trebstoffkostenexplosion gefährdet Wohlstand

Um den Wandel zu gestalten, fordert der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) eine „Investitions- und Innovationsoffensive“. Es müsse in Infrastruktur investiert werden, hohe Energiepreise müssten abgesenkt werden, etwa indem die Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau abgesenkt und die EEG-Umlage bis 2025 gestrichen werde. Jüngster Aufreger: Die stark gestiegenen Dieselpreise.

Der hohe Dieselpreis ist dem Verband ein Dorn im Auge. Und so warnt denn Chefvolkswirt Hans-Jürgen Völz vor tiefgreifenden Folgen für Wirtschaft und Verbraucher. Das Dilemma: Jetzt rächt sich, dass halb Europa und natürlich auch die Bundesregierung bisher nahezu ausschließlich auf den Transport der Waren per Straßengüterverkehr setzen. Die Folgen: Der wahnwitzige Lkw-Verkehr fährt die Bundesrepublik als Durchgangsland mit mehr als 8 Mio. Brummis täglich buchstäblich in Grund und Boden. Mit der tausendmal umweltfreundlicheren Schiene könnten jährlich mehrere Milliarden Dieselkraftstoff gespart werden mit allen positiven Konsequenzen für den Klimawandel.  Immerhin sorgt der Lkw-Irrsinn, der als einer der Hauptverursacher des Klimawandels zum Schlechten hin gilt, dafür, dass nun auch noch die Transportkosten in die Höhe schnellen und damit die Verbraucherpreise weiter explodieren werden. Insofern hat Völz schon recht, wenn er davor warnt, dass auf die Corona-Krise in ein paar Monaten eine Wirtschaftskrise folgen könnte, die Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand gefährdet.

Völz verweist auf die aktuelle Entwicklung, dass zeitverzögert an die Verbraucher weitergegebene Mehrkosten für Transport, Heizen und Material zudem zu höheren Lohnforderungen führen werden. Der BVMW hält daher eine temporäre Absenkung der Mineralölsteuer und eine spürbare Erhöhung der Pendlerpauschale für angebracht.
Und ein weiteres Thema brennt dem Mittelstandsverband auf den Nägeln: Die bisherige schwarzrot geführte Bundesregierung hat die Bürokratie eher aus- als abgebaut. „Deswegen fordern wir ein Bürokratiemoratorium und Maßnahmen, die Bürokratiekosten in zwei Schritten um jeweils 10 Prozent zu reduzieren“, sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. Die jährlichen Bürokratiekosten müssen auf 1 % des BIP in Deutschland abgesenkt werden.

CDU/CSU sagen, sie können nichts gegen die Preissteigerungen beim Treibstoff machen. Für die Entwicklung der Kraftstoffpreise sind der Rohölpreis und der Wechselkurs von Dollar und Euro ausschlaggebend. Beim Diesel sorgt zusätzlich die im Herbst steigende Nachfrage nach Heizöl für eine Verteuerung an den Zapfsäulen. Quelle: BVMW / DMM